Leif Randt: „Allegro Pastell“ – Schon sehr gut auf seine Weise
„Allegro Pastell“, ein cooler, aber erstaunlich interessanter Liebesroman von Leif Randt.
Nach dem in einer anderen Galaxie angesiedelten Roman „Planet Magnon“ (2017) begibt sich Leif Randt im neuen Buch wieder in die unmittelbar vergangene irdische Gegenwart vom Frühling 2018 über den endlosen Jahrhundertsommer bis zum darauffolgenden Sommer 2019. „Allegro Pastell“, daran hat uns der Autor bereits in „Schimmernder Dunst über CobyCounty“ (2011) gewöhnt, spielt an einer ruhigen Oberfläche, und unter ihr ist es auch relativ ruhig. In „Allegro Pastell“ ist das aber nicht bedrohlich. Es ist eher – angenehm.
Romanleserinnen und Romanleser sind von Natur aus misstrauisch, aber Tanja Arnheim und Jerome Daimler, sie Jahrgang 1988 und Autorin in Berlin, er Jahrgang 1982 und Webdesigner in Frankfurt am Main, haben sich und ihr Leben hervorragend unter Kontrolle. Zugleich sind sie weder zwanghaft noch streng, ihre Haltung wirkt politisch wenig interessiert, aber definitiv liberal, und ihre Anpassungsleistung ist so subtil, wie es sich in einer auf Individualität entspannt Wert legenden Gesellschaft gehört.
Man muss bei Letzterem – Anpassung versus Individualität und Individualität als Teil einer Anpassung – um die Ecke denken, aber das ist nicht zu kompliziert. „Einige Fans“ von Tanjas erstem Roman, „PanoptikumNeu“, „gingen so weit, zu behaupten, dass sie die Lektüre verändert habe. Und diejenigen, die das Buch nicht mochten, wirkten peinlich stolz darauf, es nicht zu mögen, denn sie mochten ein Buch nicht, das anderen etwas bedeutete, was ihnen ein Gefühl dunkler Überlegenheit gab.“
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https://www.fr.de/kultur/literatur/leif-...e-13572914.html
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