Ärzte verunsichert: Mangelhafte Schutzmasken geliefert
Mindestens 800.000 unsichere Masken, die für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte bestimmt waren, hat das Bundesgesundheitsministerium nach BR-Recherchen ausgeliefert – auch nach Bayern.
Hausarzt Hannes Blankenfeld sitzt vor seinem Rechner. "Also, das ist genau meine Maske hier", sagt er, "die kann ich wegwerfen." Nach einem Hinweis von BR-Reportern hat Hannes Blankenfeld eine Schutzmaske, die ihm geliefert wurde, in einer Datenbank gefunden, die vor gefährlichen Produkten in Deutschland warnt. "Erhöhtes Infektionsrisiko", sagt das EU-Schnellwarnsystem RAPEX. Die Chargennummer unterscheidet sich zwar, doch der Arzt will sich auf diese Maske nicht verlassen.
Er habe bisher keine Warnung zu keiner seiner Masken bekommen, sagt er. Auch Zertifikate, die die Qualität der Masken belegen könnten, habe er nie gesehen.
Viele Schutzmasken, die die Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) im Frühjahr an niedergelassene Ärztinnen und Ärzte verteilten, hat das Bundesgesundheitsministerium geliefert. Mindestens 800.000 dieser Masken wiesen Mängel auf oder entsprachen nicht den Anforderungen, wie eine BR-Anfrage an alle Kassenärztlichen Vereinigungen ergibt. Wie viele der unsicheren Masken eingesetzt wurden, lässt sich heute nicht mehr nachvollziehen.
Auch für bayerische Arztpraxen wurden solche mangelhafte Masken geliefert. Nach Angabe der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns lässt sich die Zahl im niedrigen fünfstelligen Bereich verorten. Die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns teilt dazu mit: "Die Qualität der vom Bund gelieferten Waren war teilweise sehr schwankend." In Niedersachsen waren nach Angaben der zuständigen KV rund 400 Arztpraxen betroffen.
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https://www.br.de/nachrichten/deutschlan...liefert,S3WBG7O
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