Ärzte hebeln Maskenpflicht aus
Bundesweit stellt eine Initiative von Ärztinnen und Ärzten nach Recherchen von Report Mainz Atteste gegen die Maskenpflicht aus - auch ohne Untersuchung. Nach Einschätzung von Experten könnte dies strafrechtlich verfolgt werden.
Von Judith Brosel, Pascal Siggelkow und Christian Saathoff
Im Internet spricht sich die Initiative "Ärzte für Aufklärung" dafür aus, "großzügig" Atteste gegen die Maskenpflicht auszustellen. Führende Köpfe der Initiative vermuten hinter den Maßnahmen zur Einschränkung von Covid-19 eine große Verschwörung - in Videos stufen sie das Virus als nicht besonders gefährlich und eine Maske daher als nicht notwendig ein. Viel mehr noch: Eine Maske rufe bei vielen Menschen gar erst Unwohlsein hervor. Report Mainz gegenüber wollte sich die Initiative nicht äußern. Etwa 2000 Unterstützer haben die "Ärzte für Aufklärung” nach eigenen Angaben, darunter Hunderte Ärzte, namentlich dokumentiert auf ihrer Website.
Recherchen von Report Mainz belegen, dass es sich bei vielen der Unterstützer tatsächlich um Ärzte handelt. Ebenfalls oft vertreten sind Menschen, die nicht-schulmedizinische Praxen betreiben. Auffällig ist: Bereits auf den Praxiswebseiten lassen sich bei einigen von ihnen deutliche Aversionen gegen die bestehenden Corona-Vorschriften finden.
"Als Ärzte wissen wir, wie sehr Masken schützen - Chirurgen zum Beispiel aus dem OP", sagt der Bundestagsabgeordnete und SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach dazu, der selbst Arzt ist. Aus seiner Sicht vertreten diese Ärzten wohl eher "ideologische Positionen", zum Beispiel, dass die Bekämpfung der Pandemie zu streng erfolgt sei. "Das kann man aus meiner Sicht durchaus privat denken." Mit seiner Berufsausübung dürfe ein Arzt das aber nicht vermengen.
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https://www.tagesschau.de/investigativ/r...flicht-103.html
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