Und auf einmal steht es neben dir
Und auf einmal merkst du äußerlich:
Wie viel Kummer zu dir kam,
Wie viel Freundschaft leise von dir wich,
Alles Lachen von dir nahm.
Fragst verwundert in die Tage.
Doch die Tage hallen leer.
Dann verkümmert deine Klage ..
Du fragst niemanden mehr.
Lernst es endlich, dich zu fügen,
Von den Sorgen gezähmt.
Willst dich selber nicht belügen
Und erstickst es, was dich grämt.
Sinnlos, arm erscheint das Leben dir,
Längst zu lang ausgedehnt. - -
Und auf einmal - - : Steht es neben dir,
An dich angelehnt - -
Was?
Das, was du so lang ersehnt.
Joachim Ringelnatz
Reset the World!
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Wenn nicht Ringelnatz drunter stehen würde, tät ich es kaum glauben. Er kann auch konventionelle Wortwahl! Ein ganz tolles, anrührendes Stück Lyrik, exakt mein Lebensgefühl zur Zeit und mein Glaube: Niemals von den Menschen abwenden, immer weiter! Wer weiß... was... wer schon um die Ecke ist, du siehst ihn nur noch nicht...
Jörn
Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)
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Lieber Jörn,
ich bin begeistert von diesem Gedicht. Ringelnatz ist schon ein besonderer Mensch gewesen, glaube ich ...
vielen Dank und hier kommt eins meiner Lieblingsgedichte von ihm von mir:
Ich bin so knallvergnügt erwacht.
Ich klatsche meine Hüften.
Das Wasser lockt. Die Seife lacht.
Es dürstet mich nach Lüften.
Ein schmuckes Laken macht einen Knicks
Und gratuliert mir zum Baden.
Zwei schwarze Schuhe in blankem Wichs
Betiteln mich „Euer Gnaden“.
Aus meiner tiefsten Seele zieht
Mit Nasenflügelbeben
Ein ungeheurer Appetit
Nach Frühstück und nach Leben.
Beste Grüße
das Frollein
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Oh ja! Das ist toll, das tropft vor Lebensfreude, wie eine Samenkapsel, die gleich platzen muss.
UNSCHLAGBAR ist aber natürlich jenes:
Logik
Die Nacht war kalt und sternenklar,
Da trieb im Meer bei Norderney
Ein Suahelischnurrbarthaar. –
Die nächste Schiffsuhr wies auf drei.
Mir scheint da mancherlei nicht klar,
Man fragt doch, wenn man Logik hat,
Was sucht ein Suahelihaar
Denn nachts um drei am Kattegatt?
..... sagt nicht viel dies Gedicht, aber dahinter und darüber und zwischendurch prahlt ein schöner, anarchisch freier Geist!
LG, Jörn
Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)
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Einfach göttlich - das Suahelischnurrbarthaar, da muss man erstmal drauf kommen, lieber Jörn.
Mit der Salzluft in der Nase grüßt
das Frollein a.
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