Big Teacher übernimmt
Sollte Baden-Württemberg die Microsoft-Cloud in Dienst nehmen, droht ein Ausverkauf der Schulen – und der Daten der Schülerinnen und Schüler. Zudem könnte das Ganze weitreichende Folgen haben – für die ganze Republik.
Eine Schule irgendwo in Deutschland. Ein Lehrer benutzt mit seinen Schülerinnen und Schülern das Schreib- und Cloudprogramm des US-amerikanischen Anbieters Microsoft. Gegen das Produkt gibt es datenschutzrechtliche Bedenken. Frage an den Pädagogen: „Sag mal, weist du deine Schüler eigentlich darauf hin, dass alle Daten, also Logins, Mailinhalte, Chats, Hausaufgaben usw., die in Office gespeichert werden, auf Verlangen an die US-Behörden ausgehändigt werden müssen?“
Der Kollege windet sich. Er sagt: „Das ist doch nur ein theoretisches Konstrukt.“ Er fragt: „Was ist der Unterschied zum Klassenbuch?“ Nach vielfachem Nachfassen kommt heraus: Nein, er klärt weder Eltern noch Schüler explizit über die Risiken auf – nämlich, dass US-Behörden Zugriff auf Daten der Schülerinnen und Schüler nehmen können.
Die digitale Lage der Schulen in Deutschland im Corona-Herbst ist vertrackt. Einerseits dürfen bei Schulschließungen nicht wieder rund 70 Prozent der Kinder und Jugendlichen ohne Draht zu den Lehrkräften zu Hause sitzen. Andererseits ist die informationelle Selbstbestimmung der Lernenden ein hohes Gut, sogar ein Grundrecht. Schülerinnen und Schüler müssen wissen und entscheiden können, was mit ihren persönlichen Daten geschieht. Das ist nicht immer der Fall.
Eine bevorstehende Entscheidung in Baden-Württemberg spitzt die Lage nun dramatisch zu. In dem Bundesland geht es nicht mehr um eine einzelne Schule, sondern um die Daten von über einer Million Schülerinnen und Schülern. Die Kultusministerin des Landes, Susanne Eisenmann (CDU), kündigte im Juli an, das Cloudsystem des US-Giganten Microsoft als Landeslösung anzuschaffen. Eisenmann hatte im März bereits die Corona-Pandemie genutzt, um Fakten zu schaffen. Sie ließ ihren höchsten Beamten die Freigabe der Schreib- und Lernwolke vorläufig erteilen. In einem Rundschreiben Mitte März tauchten viele Hygienehinweise auf – und ein Produktname: MS 365.
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https://www.gew.de/aktuelles/detailseite...her-uebernimmt/
Reset the World!
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Frau Eisenmann denkt halt mit. So werden die lieben Kleinen ganz behutsam an eine total überwachte Zukunft herangeführt.
Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.
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Ja, die Kinder lernen hinzu, nur die Eltern bleiben doof.
Sirius
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