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Felicitas Hoppe „Fieber 17“: Die ehrliche Erfinderin

#1 von Sirius , 15.03.2021 19:15

Felicitas Hoppe „Fieber 17“: Die ehrliche Erfinderin

Schriftstellerin Felicitas Hoppe hat „Fieber 17“ und fabuliert und reflektiert zum Thema Kindheit.
Die Kindheit ist der Ausgangs- und Bezugspunkt des Wichtigsten, was der Mensch glaubt, sein eigen nennen zu können: der Erinnerung. Da hat er sich aber getäuscht, der Mensch. Ab dem Alter von zehn Jahren fangen Mädchen – Jungen vielleicht etwas später? – zwar an, melancholisch auf ihre Kindheit zurückzublicken, aber was genau sehen sie dabei?
„Die Wahrheit der meisten Kindheitsgeschichten“, schreibt Felicitas Hoppe, liege „nicht in den Fakten, sondern in dem Versuch, Erlebtes in Erzähltes zu verwandeln, mit anderen Worten darin, einer Erinnerung Form zu geben.“ Hier gilt, so Hoppe „das Prinzip ehrlicher Erfindung“, kein Garant für gute Geschichten, wie sie betont, aber für das Gefühl, dass es stimmt.
Prächtig hierzu Peter Handkes geniale (aber auch der Realität entsprechende?) „Beschwörungsformel“ (Hoppe): „Als das Kind Kind war, wusste es nicht, dass es Kind war.“

Über die Kindheit zu schreiben, ist etwas ganz anderes, als eine Kindheit gehabt zu haben – jeder hat sie, außer überraschenderweise Peter Pan, Pinocchio und Buster Keaton –, und nur auf den ersten Blick „Erzählers leichteste Übung“. Das liegt am „Unterschied zwischen gelebtem und erzähltem Leben“, eine selten gelingende „Transformation“. Da Kinder selten über Kinder schreiben – und nicht immer überzeugender als Erwachsene –, liegt über dem meisten (Hoppe: über allem), „was über die Kindheit zu sagen ist, der Schatten des Erwachsenseins“.
Peter Pan, Pinocchio und Buster Keaton hatten keine Kindheit? Das ist hier – nicht von Hoppe – etwas verkürzt dargestellt. Peter Pan, erklärt sie, ist „nichts anderes als die Angst vor dem Alter“, in „Pinocchio“ gebe „es gar keine Kindheit“, und Buster Keaton sei von den Eltern als lebende Kanonenkugel eingesetzt worden. Als dies dem Kinderschutzbund ins Auge stach, verkleideten sie den Sohn als kleinwüchsigen Artisten.

Weiterlesen:

https://www.fr.de/kultur/literatur/felic...n-90216094.html


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