Es heißt im Wischi-waschi-sowohl-als-auch-Denker-Milieu, dass einem das Leben nicht mehr nehmen kann, als vorher gegeben. Das liegt wohl auf einem ähnlichen Niveau wie die Aussage: Ich bin zwar arm, aber der Himmel über mir ist mein.

Deswegen wechsele ich auch das Thema und bastele mir einen Alu-Hut! Ich will gegen Indoktrination gefeit sein. Ich will keinen Fanatalismus erleben (Eigenwortschöpfung aus Fanatismus und Fatalismus).

Nun sitze ich mal wieder vor der Tastatur, bin gegen alles Mögliche geschützt, und warte darauf, dass sich das Denken endgültig erledigt. Ich will keinen Alarm mehr in den 86 Milliarden Neuronen. Einige kreischen ja ständig: „Hast du das Geschenk des Lebens wirklich genutzt? Bist du denn mehr als eine Ansammlung schlechter Gewohnheiten?“

Dann kapiere ich wegen sorgfältig gebasteltem Telepathieschutz: So ein Ding wirkt bloß gegen nach Außen, interne Gedanken verstärkt er nur, - wie ein Brennspiegel.

Ich reiße es mir vom Kopf und stopfe mit zitternden Fingern ein Kawumm. Ein Ka-Wumm-Knall-Bumm mit vielen gesunden Kräutern.

Das ging ja gerade noch gut!

Als leisen Nachhall der verstärkten Reflexion verstehe ich: Aha! So funktioniert das also:

Die latente Paranoia, die der Schuldfrage (Wer?) folgende Schuldantwort (die Anderen), die Angst vor gestern, heute und morgen, der Minderbemitteltenkomplex (emotionaler Krüppelwut), der Hass auf Menschen, die sich selber ertragen lernten, usw. usf. wird beim Träger gesteigert.

Da bleibe ich doch lieber bei meiner Wollkappe.

Na ja, eigentlich gibt einem das Leben rein gar nichts. Etwa so wie ein Portemonnaie nur das Geld gibt, das auch drin ist.
Und ein Aluhut ist wohl auf einem Kochtopf sinnvoller, weil der dadurch zum Dampfgarer wird. Die Wollkappe, aus dem Geblöke der Schafe um dich rum genäht,
ist wohl die beste Hirnbedeckung, denke ich.
Wir, die anderen, sind immer schuld, und ich ganz besonders, und ertragen kann ich mich selbst auch nicht. Vielleicht hilft dir das weiter in deiner fast schon philosophischen Betrachtung.

Sirius