Vögel sind froh und stolz den Winter überlebt zu haben. Sie erzählen der Welt, wer hier ein Hauptgewinn ist und warum man sich besser in Acht nehmen sollte, wenn ihr mal glaubt, wen ihr hier vor euch habt…

Die Pflanzen stoßen nach und setzen Zellproduktion als unanständig pralles, Lebensfreude äußerndes Zeichen ein. Schnell einen Platz an der Sonne sichern, Keimblätter spreizen, Fläche abdecken wie Badegäste ihr beschlagnahmtes Revier mit Handtüchern, bevor es die anderen Blödmänner tun. Katzen leiden Qualen der unerfüllten Leidenschaft und geben Geräusche von sich, die keine Elemente des Schnurrens mehr in sich tragen sondern eher an Staubsauger, waidwunde Elche und Boris Karloff bei Koloraturgesangsübungen erinnern.

Um zum Kern zu kommen, mit nur einem Wort: Frühlingelingeling… Der Autor weiß genau, wie man Frühling anfängt zu schreiben, er hat nur keine Ahnung, wo es aufzuhören gilt. (Der Zensurator)

Allerorten! Sogar hier. Ach was, ausgerechnet hier! Ganz besonders hier! Eine erste Mücke stach mich. Anfang März? Vielleicht importiert? Oder ein Katzenfloh, der den veränderten Metabolismus dieser mit Pheromonen getränktem Mistviecher nicht länger ertrug, und bei mir, einem vernünftigen Menschen, jawollja!, Zuflucht suchte? Ein Zeichen? Gewiss, … nur, wofür?

Es wimmelt ja von Zeichen. Vielleicht sind die Schneeglöckchen Symbole dafür, dass es wieder Blumen geben wird. Oder die täglich früher einsetzende Morgendämmerung ist ein Omen, welches darauf verweist, dass bald längere Tage unser Gemüth erfreuen könnten. Was fragt Ihr mich?

Zwischen den Zeichen läuft man sich so über den Weg. Lässt sich gar nicht vermeiden. Dann sollte man freundlich, gelangweilt, hastig oder überhaupt nicht grüßen, je nach Bock und Beliebtheit. Mit einigen Auserwählten hier führe ich sogar längere Gespräche. Diesmal traf ich unseren Haus- und Hofgärtner schon gegen 6.45 Uhr hinter den Wiesen, nähe Biotop.

„Was ist denn mit dir los? Seit wann machst Du hier schon rum. Es ist noch fast dunkel. Bald ist ist Ostern. Entspann dich.“

„Ich habe meine Zöglinge ausgetopft. Und du, welche Ausrede hast du? Warum bist du schon so früh auf?“

„Alte Tradition. Kurz vor Ostern verteile ich 100 Gramm Schlafmohnsamen in der Walachei.“

„Ka-El, du bist ein Spinner.“

„Jaja. Erzähl ma wat Neues.“

„Schlafmohn wächst nicht in Deutschland.“

„Dann laufe doch mal ab Anfang Juli durch Dorf-Dorf, du Blindfisch. In fast jedem dritten Vorgarten wächst das Zeugs. Landschaftsgärtner haben die tiefen Teller nicht erfunden, gelle?“

„Aber ohne Knallstoffe.“

„Du kannst mich ja mal im Juli besuchen kommen. Dann koche ich Dir einen Tee, dass du träumst von davon.“

„Was ist mit Osterhasen über die Feiertage?“

„Ey, keine Frauen! Lieber tot im Massengrab. Ich mache in Gift. Weniger stressig.“

„Ich habe dich gestern morgen mit der kleinen Kirstin gesehen.“

„Reinste Platonie. Hoffe ich jedenfalls. Das Mädchen ist erst 27.“

„Blödes Thema am heiligen Dienstagmorgen. Lass uns etwas frühstücken und Beweismaterial vernichten.“

„Na, wenn mich das nicht mal wieder auf die schiefe Bahn bringt“

Lieber klsa,

ob nun der "Zensurator" zu deiner Geschichte gehört, oder dieses Forum gemeint ist, weiß ich nicht so ganz. Aber wir betreiben hier keine Wortzensur wie in anderen Foren.
Hier kannst du "Frühling" ebenso eingeben wie "Poetry" oder sonst ein Forum, das ganz ganz wichtig ist, während das andersherum natürlich nicht geht. Selbst den Namen des übelsten Hetzers überlebt die Software, wir nehmen uns hier nicht so wichtig wie die Schafschützen (kein Schreibfehler!) von Pegida.
Und deine Geschichte war wie immer gekonnt und witzig!

Sirius

Ich bin mein eigener Zensurator. Bei Banananananana weiß klsa noch weniger, wo das Wort aufhört.