MacOS und Windows: Apps können heimlich filmen
Betriebssysteme von Computern schützen unzureichend vor Spionage durch Apps. Das zeigt ein Experiment von BR-Datenjournalist:innen und PULS Reportage. Ein Sicherheitsrisiko gerade in Zeiten von Homeoffice.
Die Corona-Pandemie hat die Kommunikation in der Arbeitswelt grundlegend verändert: Ob morgendliche Videokonferenz oder Meeting am Nachmittag, Videocalls mit aktivierter Kamera sind für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Normalität. Dabei birgt das Arbeiten von zuhause in Bezug viele Risiken für die Datensicherheit.
Das zeigen Recherchen und technische Versuche des Bayerischen Rundfunks. Die datenjournalistischen Teams BR Data und BR AI und Automation Lab konnten zusammen mit PULS Reportage belegen, dass Notebook-Programme die Kamera und das Mikrofon jederzeit aktivieren können, um Videos und Gespräche aufzuzeichnen.
Außerdem können Computer-Apps jederzeit sämtliche Bildschirminhalte abfotografieren oder aufzeichnen. Das birgt das Risiko umfangreicher Spionage-Angriffe, bei denen Apps verdeckt auf interne Dokumente, Bilder und Videos zugreifen könnten - im Prinzip auf alles, was sich auf dem Computer-Bildschirm abspielt.
In IT-Sicherheitskreisen sind diese Probleme seit Jahren bekannt: Obwohl die Sicherheitslücken in der Vergangenheit immer wieder von Schadsoftware für Spionageangriffe genutzt wurden, haben Microsoft und Apple bei ihren Betriebssystemen bislang kaum nachgebessert - das zeigen die Tests des BR. Dazu kommt, dass nicht erst seit der Corona-Pandemie immer mehr Unternehmen auf Videotelefonie setzen: Laut einer Umfrage des IT-Branchenverbands Bitkom aus dem vergangenen Jahr kommunizierten Erwachsene durchschnittlich acht Mal pro Tag per Videochat.
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https://www.tagesschau.de/investigativ/b...office-101.html
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