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Ermittlungen weltweit Honorarkonsuln als Sicherheitsrisiko
Honorarkonsuln erfüllen diplomatische Aufgaben und genießen deshalb rechtliche Privilegien. Eine internationale Recherche deckt nun auf, dass auch Kriminelle das Amt nutzen - und dass es kaum politischer Kontrolle unterliegt.
Für den internationalen Waffenhändler Faouzi Jaber ging es an diesem Tag um viel. Er war extra nach Ghana gereist, um dort seinen kolumbianischen Kontaktmann Diego in einem diskreten Luxushotel zu treffen. Diego wollte angeblich Raketen und Granaten kaufen, um sie im Drogenkrieg in Kolumbien einzusetzen.
Um den Deal leichter abwickeln zu können, machte Jaber seinem Kunden, bei dem es sich allerdings um einen verdeckten Ermittler handelte, einen erstaunlichen Vorschlag: Um die Waffen sicher über den Atlantik transportieren zu können, wäre es sinnvoll, wenn sein Käufer Diplomat würde, genauer gesagt, Honorarkonsul. Er, Jaber, könne dabei ganz behilflich sein: "Das ist deine Chance auf Immunität", sagte er Diego - also auf Straffreiheit.
Das Gespräch zwischen dem Waffenhändler und dem vermeintlichen Kartellmitglied aus Südamerika wurde von der US-amerikanischen Anti-Drogenbehörde DEA aufgezeichnet. Die umfangreichen Protokolle der fast zwei Jahre andauernden Ermittlungen gegen libanesische Waffenhändler, die der Terrormiliz Hisbollah zugerechnet werden, liegen NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" vor. Sie geben einen tiefen Einblick in die Welt des illegalen Handels mit Kriegswaffen. Und sie verdeutlichen ein gravierendes Problem, das bislang politisch kaum Beachtung findet: Immer wieder nutzen Kriminelle das Amt eines Honorarkonsuls, um unter Ausnutzung diplomatischer Freiheiten leichter kriminellen Geschäften nachgehen zu können.