Bergbau: Wie unser Hunger nach Aluminium den Amazonas-Regenwald gefährdet
Exklusiv: Die Vorwürfe, die den Abbau von Bauxit und die Aluminium-Produktion in Brasilien begleiten, wiegen schwer: Anwohner klagen über Umweltverschmutzung, Landaneignung, gesundheitliche Probleme. Die Aluminium-Lieferkette lässt sich bis zu deutschen Fahrzeugen nachverfolgen.
Für viele Produkte, die wir konsumieren, vernichten Unternehmen wertvollen Regenwald in Brasilien. Die gravierende Umweltzerstörung durch Palmöl-Plantagen und Soja-Anbau ist längst kein Geheimnis. Doch auch Rohstoffe der Automobilindustrie haben im Amazonas-Regenwald ihren Ursprung. So wird etwa Bauxit im Amazonas abgebaut und landet als Aluminium über lange Lieferketten bei mindestens einem deutschen Hersteller, wie Brancheninsider exklusiv gegenüber RiffReporter bestätigen. Die Vorwürfe, die den Abbau und die Produktion begleiten, wiegen schwer: Der größten Bauxit-Mine Brasiliens wird Umweltverschmutzung und Landaneignung nachgesagt; eine Raffinerie, die das Erz verarbeitet, soll Tausende von Menschen krank gemacht haben.
Marc Krestin ist Anwalt und ein glühender Verfechter für Umweltschutz und Menschenrechte. Aktuell treibt er mit der internationalen Kanzlei Pogust Goodhead in den Niederlanden eine Klage voran, die man auch sinnbildlich für das Dilemma lesen kann, in dem wir stecken: Wertvolle Rohstoffe, die für deutsche Autos und die Energiewende genutzt werden, auf der einen Seite; verschmutzte Ressourcen wie Wasser, bedrohte Landrechte von Indigenen in Brasilien auf der anderen. Auf dem Spiel stehen auch wichtige Natur- und Klimaschutzziele – und es geht um viel Geld.
Tausende Kilometer entfernt von den Niederlanden lagert im Amazonas-Regenwald im brasilianischen Bundesstaat Pará in etwa acht Metern Tiefe ein Erz, dessen Metall weltweit begehrt ist: Bauxit, der Grundstoff für Aluminium. Das Bauxit wird aus einer Mine geschürft, der seit langem Umweltverschmutzung und Landaneignung nachgesagt werden.
Weiter flussabwärts, nahe der Mündung des Amazonas in den Atlantik, soll eine Raffinerie, die dieses Erz verarbeitet, Tausende von Menschen krank gemacht haben.
„Wir hoffen, dass die Opfer Gerechtigkeit bekommen. Und dass unsere Kläger für den Schaden entschädigt werden, den sie jahrelang erlitten haben“, sagt Marc Krestin.
Die Spur des Aluminiums führt nach Europa – und sie endet bei uns, hier in Deutschland, in unseren Produkten.
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https://www.riffreporter.de/de/umwelt/am...brasilien-klima
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