Volksverhetzung
Bettlaken mit Namen der Hitler-Putschisten in Vorpommern aufgehängt

In mehreren Städten Südvorpommerns sind am 9. November Bettlaken mit den Namen der Putschisten von 1923 aufgehängt worden. Die Polizei ermittelt wegen Volksverhetzung.

In verschiedenen Städten Südvorpommerns sind am Donnerstag Bettlagen mit den Namen verschiedener Putschisten von 1923 aufgetaucht. Alle Laken seien von der Polizei entfernt worden, wie eine Sprecherin des Polizeipräsidiums am Freitag mitteilte.
Neben den Namen soll auch das Wort „Hier“ auf den Laken gestanden haben. Sie waren laut Polizei alle weiß, unterschiedlich groß (zwischen 1,80 Meter mal 1,40 Meter und 2,20 Meter mal 1,60 Meter) und mit wetterfester Farbe in Rot und Schwarz beschriftet.

Nun ermittle die Kriminalpolizei. Es könne nicht ausgeschlossen, dass es in der Region noch weitere solcher Bettlaken gibt, hieß es weiter. Auf Polizeistreifen werde dies aktuell geprüft. Die Ermittler prüfen den Anfangsverdacht einer mutmaßlichen Volksverhetzung. Ebenfalls am Donnerstag sind in Anklam Hakenkreuz-Schmierereien, unter anderem am Rathaus, aufgetaucht. Die Polizei geht derzeit nicht von einem Zusammenhang aus.
Ein Laken hing laut Polizei in der Schulstraße in Ueckermünde an einem Bauzaun bei der Marienkirche, ein weiteres in der Ueckerstraße am Busbahnhof.

In Pasewalk hing an einem Zaun im Bereich des Sportplatzes. In Eggesin hingen Bettlaken in der Stettiner Straße gegenüber der Tankstelle.
Insgesamt drei solcher Laken fand die Polizei in Strasburg, sie waren in der Pfarrstraße sowie der Altstädter Straße an Zäunen befestigt. In Hoppenwalde hing ein Laken an der L28 in Höhe Grenzberg.
Ein weiteres Laken sei an der Autobahn 11 gemeldet worden. Hier müsste noch geprüft werden, was dort genau darauf steht.
Von München aus wollten nationalistische Kräfte im Jahr 1923 mit einem Putsch Deutschland erobern. „Die Regierung der Novemberverbrecher in Berlin ist heute für abgesetzt erklärt worden“, proklamierten Adolf Hitler, Erich Ludendorff und Gesinnungsgenossen am 8. November 1923. Doch am Tag darauf endete der Putsch der Demokratiefeinde mit 20 Toten und vielen Verletzten. Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) wurde verboten und Hitler wegen Hochverrats verurteilt

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