Wie KI für Kinderpornografie missbraucht wird
Künstliche Intelligenz wird zunehmend missbraucht, um Kinderpornografie zu erstellen, wie Vollbild-Recherchen zeigen. Manche Abbildungen sind künstlich generiert, andere basieren auf echten Kinderbildern oder gar echtem Kindesmissbrauch.
Von Fabian Sigurd Severin, SWR
Über die Social-Media-Plattform Instagram werden unter bestimmten Hashtags tausende künstlich generierte Bilder von Kindern und Jugendlichen verbreitet. Viele werden in knapper Unterwäsche, Badebekleidung oder sexualisierten Posen dargestellt. Das zeigen Recherchen des SWR-Investigativformats Vollbild.
Einige Accounts, die solche Bilder teilen, verlinken auf Handels-, Crowdfunding- oder Community-Plattformen. Dort werden teilweise auch Abbildungen von explizitem sexuellem Kindesmissbrauch verbreitet, die mit künstlicher Intelligenz (KI) erstellt wurden. Expertinnen und Experten warnen vor der Gefahr der KI-generierten Missbrauchsabbildungen: Sie erschwerten die Ermittlungsarbeiten und könnten bei pädophilen Menschen die Bereitschaft erhöhen, reale Übergriffe zu begehen.
Unter den verlinkten Community-Plattformen befindet sich Vollbild-Recherchen zufolge eine japanische Website, über die explizite KI-generierte Abbildungen von Kindesmissbrauch geteilt werden. Sie ist auch dem BKA bekannt und scheint den User-Kommentaren zufolge Menschen mit pädophiler Störung zur Vernetzung zu dienen.
Mehrere Nutzer verlinken von dort auf eine Website, die echte Abbildungen von Kindesmissbrauch enthält. Das bestätigt die "Internet Watch Foundation", eine internationale Meldestelle für sexuellen Kindesmissbrauch mit Sitz in Großbritannien.
Zudem kursieren KI-generierte Abbildungen, die auf echtem Kindesmissbrauch basieren. Darauf deuten Userkommentare unter KI-generierten Bildern hin, aber auch Beobachtungen der Internet Watch Foundation.
"Leute verkaufen Zugang zu solchen Bildern oder lassen sich fürs Erstellen bezahlen", sagt Dan Sexton von der britischen NGO. Die meisten Abbildungen von KI-generiertem Kindesmissbrauch fand die Organisation bislang im Dark Web. Mit steigender Anzahl erhöht sich laut Sexton aber das Risiko, dass immer mehr davon im Open Web landen. "Das ist nichts, was vielleicht in der Zukunft passieren könnte, sondern etwas, das bereits jetzt passiert."
Weiterlesen:
https://www.tagesschau.de/investigativ/r...kinder-100.html
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