Im Nebel
Seltsam, im Nebel zu wandern!
Einsam ist jeder Buch und Stein,
Kein Baum sieht den andern,
Jeder ist allein.
Voll von Freunden war mir die Welt,
Als noch mein Leben licht war;
Nun, da der Nebel fällt,
Ist keiner mehr sichtbar.
Wahrlich, keiner ist weise,
Der nicht das Dunkel kennt,
Das unentrinnbar und leise
Von allen ihn trennt.
Seltsam, im Nebel zu wandern!
Leben ist Einsamsein.
Kein Mensch kennt den andern,
Jeder ist allein.
Hermann Hesse
Reset the World!
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Gedichte können auch eine Art Wegmarke sein. Wie dieses eins für meine 20er Jahre ist, für den Weltschmerz, den man mit 21 oder 22 halt hat und pflegt. :) Jeder, der in den frühen 1990ern so etwas wie ein Herz in der Brust hatte, hatte seinen Hesse im Regal stehen und natürlich auch seinen van Gogh an der Wand, als billiges Poster, und seinen Jutebeutel in der Küche und die Pink Floyd CD im CD Player. Vom Inhalt her... würde ich das Gedicht nicht mehr unbedingt unterschreiben aber wunderschön und formvollendet ist es allemal.
Für mich eine Zeitreise! (Natürlich muss es BUSCH heissen :))
Jörn
Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)
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