„700 Leute auf der Warteliste“
Mietenexplosion an Nord- und Ostsee: Touristen + Flüchtlinge + Baukrise = Wohnungsnot
Wohnungsmangel und Mietenexplosion: Das waren lange Probleme von Städten wie Hamburg und München, von Inseln wie Sylt und Wangerooge. Doch in den letzten Jahren hat sich die Lage überall dort zugespitzt, wo das Meer nah ist. Und es wird noch kritischer.
Nicht nur zu Pfingsten boomt der Tourismus auf den Inseln und am Meer. Auf Sylt und in St. Peter-Ording ist erschwinglich wohnen seit jeher kaum möglich. „Aber inzwischen sind in fast allen Küstenregionen Mietwohnungen für Einheimische und Angestellte brutal knapp geworden.“ Das sagt Reinhard Sager, Präsident des Deutschen Landkreistages (DLT), im Gespräch mit unserer Redaktion.
Hoteliers denken ans Aufgeben, weil sie keinen Wohnraum für Angestellte finden. Selbst Normalverdiener suchen teils Jahre nach einer Bleibe. Und dann kommen noch immer mehr Flüchtlinge, die angemessen untergebracht werden müssen.
Warum ist die Lage so dramatisch? Wer ist schuld? Und wann wird es endlich besser?
Fragen & Antworten zu Mieten-Explosion und Wohnungskrise an Nord- und Ostsee
Wie drastisch ist die Wohnungsknappheit?
„Wir haben 700 Leute auf unseren Bewerberlisten, ganz viele von ihnen sind wirklich akut von Wohnungsnot bedroht“, sagt Olaf Henschen, Geschäftsführer der Gesellschaft WohnECK, die sich um soziale Wohnraumlösungen in Nordfriesland kümmert. „Und viele suchen teils Jahre vergebens, bevor sie sich an uns wenden.“ Nicht nur in Touristen-Hotspots, auch in ländlichen Regionen herrsche inzwischen Knappheit.
Ein Blick in den neuen Wohnatlas der Postbank zeigt: Während Immobilien im letzten Jahr fast überall an Wert verloren, legten sie in Küstennähe fast überall zu. Und der Trend wird sich noch Jahre fortsetzen, prognostiziert die Postbank.
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https://www.shz.de/deutschland-welt/poli...risten-47033715
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