Der Baum
Seit ich weit draußen
das Haus in der Siedlung bewohne,
wächst aus dem Keller ein Baum
durch Diele und Mansarden.
Laub hängt fahnengleich
zu allen Fenstern hinaus.
Der Wipfel wiegt sich
über dem moosgrauen Dach.
Ich hause unbesorgt nah dem Gezweig,
im Hof fault der Spaltklotz,
auf dem Speicher rostet die Säge.
Nachbarn freilich rufen sich zu:
Sein Haus ist wie unsre Häuser,
was ist der Narr fröhlich —
Hört, er singt in der Frühe, redet
und lacht, wenn es dämmert!
Der Baum wächst.
Rainer Brambach
Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.
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