Hunderte Euro pro Karte
Warum Konzerttickets so teuer sind
Die Preise für Konzerttickets explodieren. Tickets der Sängerin Adele kosteten zuletzt bis zu 600 Euro. Fans greifen dennoch tief in die Tasche. Was rechtfertigt diese Preise?
Einige Konzertbesuche sind inzwischen so teuer wie Kurzurlaube. Viele Fans der Sängerin Adele gaben für die Auftritte der Pop-Ikone im Sommer in München alleine für Tickets zwischen 180 und 600 Euro aus. Dazu kommen weitere Ausgaben für Anreise, Verpflegung, oft auch Hotelkosten. Seit der Corona-Pandemie sind die Ticketpreise im Schnitt um 30 Prozent gestiegen, erklärt der Bundesverband der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft.
Ein wichtiger Grund: "Künstlerhonorare sind im Festivalbereich teilweise sogar um das Dreifache gestiegen. Grund dafür ist unter anderem, dass die Konzerte für die allermeisten Künstler zur Haupteinnahmequelle geworden sind, weil vom Streaming nur wenige stark profitieren", sagt Johannes Everke, Chef des Bundesverbands der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft. So soll Taylor Swift an einem Konzert-Abend laut Branchen-Insidern umgerechnet mehr als zwölf Millionen Euro einnehmen. Hinzu kommt, dass Konzerte in der Umsetzung aufwendiger und damit auch teurer geworden sind.
"Das bedeutet, dass wir bei den Konzerten schon lange nicht mehr nur die Musik verkaufen. Die gibt es ja kostenlos woanders. Sondern wir verkaufen das Erlebnis, die Identifikation und die Gemeinschaft", sagt Everke. Außerdem hätten sich die Ansprüche sowohl des Publikums als auch der Künstler verändert: "220 Meter LED-Wand, Feuerwerk und alles mögliche, Pyrotechnik bei Adele - das war vor 20 Jahren nicht nötig."
Auch die Personalkosten treiben die Ticketpreise nach oben. Bei den Konzerten der Sängerin Adele waren 700 Mitarbeiter am Aufbau des Konzertstadions in München beteiligt, welches Medienberichten zufolge 140 Millionen Euro gekostet hat. Dazu sei Technik teurer geworden. Auch hätten gestiegene Risiken, wie beispielsweise Wetterrisiken, die Versicherungsprämien verteuert. Unter dem Strich seien die Produktionskosten der Veranstalter in den vergangenen zwei Jahren um 40 Prozent gestiegen.
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https://www.tagesschau.de/wirtschaft/kon...-warum-100.html
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