„Beschiss“: Hamburger Krankenkassen-Chef rechnet mit Jens Spahn ab
Viele gesetzlich Versicherte erhalten in diesen Tagen unliebsame Post ihrer Krankenversicherung: Denn zum neuen Jahr steigen die Beiträge zum Teil kräftig an. Laut Jens Baas, Chef der Techniker Krankenkasse (TK) mit Sitz in Hamburg, ist das auch die Schuld des ehemaligen Gesundheitsministers Jens Spahn (CDU). Er spricht von „Beschiss“.
„Als hanseatischer Kaufmann arbeite ich mit Rücklagen“, erklärte Baas im OMR-Podcast mit Philipp Westermeyer am Dienstag. „Bis vor einigen Jahren hatten wir mehrere Milliarden Euro Rücklagen, weil wir gesagt haben, es kann ja immer mal etwas passieren.“
Jens Baas: „Mussten unsere Rücklagen abbauen“
Doch dann sei Jens Spahn als Gesundheitsminister auf den Plan getreten. „Herr Spahn hat sich dann gesagt: Mein Problem ist, ich muss über die Legislaturperiode kommen, ohne dass die Beiträge so stark steigen. Das ist aber blöd, weil die Ausgaben steigen immer weiter“, so Baas. Daraufhin habe der CDU-Minister ein Gesetz durchgebracht, dass Krankenkassen dazu gezwungen habe, ihre Rücklagen abbauen zu müssen.
„Deshalb sah es für vier Jahre natürlich so aus, als würden die Beiträge nicht steigen“, sagte der Chef der Techniker Krankenkasse. „Das war aber Beschiss, weil einfach die Rücklagen abgebaut wurden.“ Die seien jetzt eben weg. „Wir sind von mehreren Milliarden auf ein paar hundert Millionen abgeschmolzen worden.“ Im nächsten Jahr stiegen die Beiträge deshalb kräftig an.
„Würden wir noch einmal in eine Krise hineinlaufen, wie Corona, hätten wir überhaupt kein Geld mehr, um zum Beispiel Krankenhäusern frühzeitig zu helfen“, warnte Baas.
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