Wenn ich zu dir komme, ist der Sommer zögerlich wie du.
Wir umschließen alles mit Zärtlichkeit und sparen alle Fragen aus.
Wie fiktive Gestalten aus einer Geschichte kommen wir zusammen,
und wir verstecken uns im Leben und Treiben um uns herum.
In vielen Situationen fallen mir die Lieder ein, die uns begleiten,
und das Eine ist immer da, in jeder Umarmung.
Mein Leben hab ich zu Hause gelassen, ich bin alleine da, ohne
Vergangenheit, nur mit der Stundenuhr, um in das deine zu
schlüpfen, das auch pausiert.
Die Zeit geht einen anderen Weg als wir, wir lassen sie ziehen, aber
es dauert nicht lang, dann greift sie nach uns mit unersättlichen Klauen.
Und die Welt blickt in die Zeitung und ins Fernsehen, auf die Dinge,
die sie tut und sich gleichzeitig darüber empört.
Wir blicken in uns, schütteln das Lachen aus allen Bäumen, alles, was
an uns frisst und nagt und kaputt macht, schütteln wir ab, wenn wir
uns berühren, wenn wir unsere Seelen berühren.
Diese Momente haben ein langes Leben, sie sterben nicht wie wir.
Sie haben keine Namen, sie wachsen in uns und bleiben jung.
Wir leben in ihnen und bauen neue, egal, wo wir sind oder was wir
tun, erschaffen wir sie und legen sie ins Hirn und ins Herz des anderen.
Wir tragen unsere Seelen in ein gemeinsames Zuhause, dann leben wir
darin und tragen den Mond und die Sonne hinein.
Und manchmal stehen wir am Fenster, rauchen eine, und schauen den
anderen zu.
Ich weiß nicht, wie man so glücklich sein kann, aber ich bin es.

Sirius

Fast fühl ich mich beim Lesen deiner innigen, ganz besonderen Zeilen, als ob ich dich heimlich mit dem Fernglas beobachtete und einen tiefen Blick in deine Seele erhaschte.

Beeindruckte Lottegrüße

Es war auch ein kurzer Blick in meine Seele, liebe Lotte, und nicht immer finde man alle Worte, die da unten behutsam umherschwimmen, und so freue ich mich, dass sie dir gefallen haben.
Herzlichen Dank für deinen lieben Kommentar!

Sirius