Was habe ich eigentlich am 7. April 1994 gemacht? Keine Ahnung, ich führe weder ein Tage- noch ein Jahresbuch und deshalb fehlt wohl dieser Eintrag:
Hab zum Kacken wieder den Fotoapparat vergessen. Ich mach aber auch nur Scheiß heute!
Was wohl Erdogan an dem Tag gemacht hat oder Cindy von Marzahn? Gut, Karl-Ludwig hat wohl vermutlich eine neue Reihe LSD mit Pfefferminzgeschmack ausgesät, aber was haben die anderen User wohl gemacht an dem Tag? Man weiß es nicht, ist das nicht schrecklich?
Vielleicht frage ich mich in zehn Jahren, was ich heute gemacht habe, aber das weiß ich ja schon morgen nicht mehr. Mein Tag läuft ja immer gleich ab und ist bis aufs Kleinste genau durchgestylt.
Das fängt ja schon nach dem Aufwachen mit dem Überlegen an, ob ich überhaupt aufstehe. Das ist täglich so ein innerer Kampf, dass ich darüber völlig überfordert wieder einschlafe. Und wenn ich dann wieder aufwache, ist es schon dunkel, warum soll ich denn schon im Dunkeln aufstehen?
Wenn ich nur wüßte, wie ich das damals am 7. April 94 gemacht habe. Achso, da war ich ja noch verheiratet und hatte gar keinen Schlaf.
Das ist jetzt aber echt doof. Im Prinzip kann ich mich nur an einige wenige Tage in meinem Leben konkret erinnern, z. B an dem Samstag, an dem ich der Hilde auf ihren Sandkuchen gepinkelt habe, aber das ist auch schon lange her. Ich erinnere mich daran ja auch nur deshalb, weil ich daraufhin zum Chef musste, und der hat mir dann verboten, in der Kaffeepause auf Hildes Kuchen zu pinkeln.
Warum, weiß kein Aas. Da wird man einfach so abgefertigt ohne jede Begründung.
Es gibt doch für jeden Dreck eine Beschwerdestelle mit Hotline, wieso denn keine für vergessene Lebenstage? Da könnte man dann doch hin und sagen: Du, guck mal in meinen Kopf, da ist gar kein 7. April 94 zu finden, was kann man da denn machen?
Und der Typ sagt denn: Ja, das ist wirklich doof. Was machen Sie denn, wenn ein lückenloser Lebenslauf gefordert wird, und Sie haben gerade mal eine Handvoll Tage zur Auswahl, latschen aber schon seit 63 Jahren durch die Botanik? Da müssen Sie wohl noch mal ran, nützt ja nichts. Morgen früh, wenn Sie aufwachen, müssen Sie den 7. April 1994 noch mal nachholen und übrigens alle anderen Tage auch, an die Sie sich nicht mehr erinnern, Ordnung muss sein. Da machen wir mal ein Hirn-CT und listen alle Tage auf, die Ihnen fehlen. Und die müssen Sie dann nachholen. Ja, tut mir leid, solange müssen wir ihr derzeit aktuelles Leben eben aussetzen.
Gibts aber nicht, weil die Deppen erst Pokemon Go erfinden wollten.
Aber wenn das mal einer erfindet, mein lieber Mann, dann bin ich aber vorbereitet. Aber sowas von.
Sirius
Reset the World!
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Klasse Idee, Sirius.
Und so ein paar fehlende Tage nachsitzen, die Idee ist richtig gut.
Vielleicht kann man ja das eine oder andere Lebensjahr ranhängen, in dem man die größten
Fehler seines Lebens gemacht hat...
Dann geht man alles nochmal an und wenn die Frau, oder die Person dann einen über den Weg läuft,
wirft man das Haar in den Nacken und stelzt vorbei.
Und die Erinnerungen an die Frau oder die Person müssen dann natürlich gelöscht werden.
Meinetwegen könnte die nachgesessene Zeit hinten abgezogen werden.
Und auf einmal ist alles gut!
Scherz beiseite, dein Text ist wieder richtig gut.
Hat mich etwas übers Ziel schießen lassen...
Einen schönen Abend, Sirius.
Jonny
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Ja, Jonny, so habe ich mir das auch vorgestellt. Sozusagen eine Frischzellenkur für das Hirn. Ist natürlich doof, wenn man just einen echt blöden Tag erwischt, den man noch mal leben muss, aber dafür wird die gegenwärtige Uhr angehalten.
Natürlich bekommen die Deppen das mal wieder nicht hin und so fehlen mir inzwischen etliche Jahre, und ich weiß nicht mal, ob ich die überhaupt gelebt hab oder grade unterwegs war.
Einen schönen Tag, Jonny. Und danke!!
Sirius
Reset the World!
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