Risikopatienten – Die fehlende Strategie der Bundesregierung
Deutlich mehr Menschen könnten Epidemien überleben, ist sich die Forschung einig. Aber die Bundesregierung ignoriert gesundheitliche Lösungen. „Eine Lobby verhindert in Deutschland sinnvolle Gesetze“, sagt Tim Lobenstein, Experte bei der Weltgesundheitsorganisation WHO, etwa Steuern auf gesundheitsschädliche Nahrung.
Vieles wissen wir noch nicht über das Corona-Virus: Wir wissen nicht genau, wo es herkommt, nicht eindeutig, wie ansteckend Kinder sind, wie sinnvoll es ist, Theater zu schließen. Eine Sicherheit allerdings haben alle Medizinerinnen und Virologen, und das über Ländergrenzen hinweg: Gesunde Menschen ohne Vorerkrankungen, Menschen mit normalem Gewicht, kommen besser durch diese Pandemie. Und sicherlich auch durch alle weiteren.
Aber die Bundesregierung hat es trotz der nun schon zehn Monate andauernden Epidemie bisher versäumt, sich für Menschen einzusetzen, die unter zu wenig Bewegung und schlechter Nahrung leiden und dadurch anfälliger für Krankheiten sind. Rund vierzig Prozent aller Menschen in Deutschland und in Europa gehören in der Pandemie zu den Risikopatienten, so erklärte es Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Dazu gehören in erster Linie ältere Menschen, aber auch viele Menschen mit vermeidbaren Krankheiten wie Diabetes Typ 2 oder krankhaftem Übergewicht.
CORRECTIV hat das Gesundheits- sowie das Ernährungsministerium angefragt, was sie aus Corona für die Vorsorge gelernt haben. Ihre Antwort: Bisher nichts. Es gebe keine neuen Projekte, sagt das Gesundheitsministerium. Keines der Ministerien konnte konkrete, neue Pläne in Reaktion auf Corona benennen, wie die hohe Zahl an vermeidbaren Risikopatienten gesenkt werden könne.
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https://correctiv.org/aktuelles/gesundhe...undesregierung/
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