(Ca. 30 Jahre alt. An die anderen 20 Strophen erinnere ich mich nicht mehr. Mensch, was muss ich da auf Blues gewesen sein.)

Wenn ich an die Zeiten denke,
welche ich vergeudet hab.
Wie ein Pferd vor leerer Tränke
stumpf und blöde – Tag um Tag.

Wenn ich an den Blödsinn denke,
den ich oft gelabert hab.
Diesen, selbst auf das beschränke,
was ich Euch zu lesen gab.

Wenn ich an die Liebe denke,
die ich nicht gegeben hab.
Trunken sitzend in der Schänke,
anstatt dass ich bei ihr lag.

Wird mir schlecht und ich verrenke
mir das Hirn, wie's weiter geht.

Na, dass sind ja reuige Rückblicke, Karl-Ludwig.
Aber was weg ist ist weg...
Und wie denkst du nun darüber - 30 Jahre später?

Fett gelebt!

Aber der Blues ist manchmal unumgänglich und gehört leider zum allgemeinen Erfahrungsschatz. Ich hatte ihn viele Jahre: Irgendwelches sehr begründetes Klagen und Jammern, und die Frauen hatten meistens auch noch Schuld, - ja, bis ich erkannte, dass mir kein Mensch abnehmen kann, mich selber zu ertragen. Liebe passiert von innen nach außen und nicht von außen nach innen. Bedauerlich, klar, aber nicht zu ändern.

Die 'vergeudeten Zeiten' waren nicht ganz vergeudet. Ich lernte.

Der Blues steht dir aber, Karl-Ludwig. Dein Gedicht hat mir sehr gefallen, sprachlich und inhaltlich.

Sirius