https://kenfm.de/braeutigam-klinkhammer/
Die Tagesschau ist das bekannteste Presseerzeugnis des Nachkriegsdeutschlands. Am 26. Dezember 1952 ging die Sendung zum ersten mal on Air und wurde schnell das, was der VW Käfer auf der Straße wurde. Kult. Die Tagesschau hat später ganze Generationen medial geprägt, denn, was in der Tagesschau gezeigt wurde, war mehr als ein Bericht, es war für die meisten Menschen einfach die Wahrheit. Die Tagesschau hatte damit die Wochenschau der NAZIS dahingehend ersetzt, dass man es schlicht nicht wagte, sie zu hinterfragen.
Dieser über Drill gelernte Respekt blieb Jahrzehntelang bestehen und niemand wäre bei der Tagesschau auf die Idee gekommen, dass es sich bei ihr natürlich auch, oder vor allem, um ein Instrument der Manipulation handelte. Die Tagesschau vermittelte stets ein Weltbild, das dem der westlichen Siegermächte entsprach. Wer um 20 Uhr die Tagesschau einschaltete, eine Art Ritual, das von Millionen über Jahrzehnte verinnerlicht worden war, bekam immer auch die volle Packung US-Propaganda mit verabreicht. Das geschah deutlich subtiler, als bei der BILD-Zeitung, aber gerade die reduzierte Dauerstrahlung war das Erfolgsrezept. Die Tagesschau wurde als unpolitisch wahrgenommen und daher von den allermeisten Zuschauern konsumiert und verinnerlicht. Diese völlig naive Art des Medienkonsums hat die alte BRD geprägt. Radio und Print waren ebenfalls stark überwacht. Bevor ein Presseorgan in der BRD nach 1945 seinen Betrieb aufnehmen konnte, musste es sich von den USA quasi lizenzieren lassen.
Mit der Erfindung des Internets ändert sich das Konsumverhalten der User vollkommen. Statt weniger Medien, die im Gleichschritt berichteten, gab es plötzlich unzählige Quellen, die eine völlig andere Sicht darboten. Der Effekt beim Konsumenten führte zu Zweifeln. Wer hatte jetzt recht, die alten oder die neuen Quellen. Wer sich die Mühe gab und z. B. bei der Tagesschau Gegenrecherchen unternahm, wurde jäh geweckt und erkannte plötzlich den hohen Propagandaanteil der Sendung.
Warum wurden schwer bewaffnete Männer manchmal gemäßigte Rebellen und manchmal schlicht Terroristen genannt? Warum war ein Angriffskrieg manchmal ein barbarischer Akt und dann wieder eine humanitäre Intervention.
Auch in den Reihen der Tagesschau-Macher erkannte man, dass das Level der Gehirnwäsche immer massiver anzog.
Volker Bräutigam, Tagesschau-Redakteur, und Friedhelm Klinkhammer, Jurist beim Haussender der Tagesschau dem NDR, bemerkten diesen „Wandel“ und begannen, Beschwerden an die Chefetage zu schreiben. Inzwischen haben die beiden Ex-Mitarbeiter mehr als 100 solcher Beschwerden verfasst. Warum tun sie das und was ist ihr Motiv, zumal sie bereits im Ruhestand sind?
KenFM hat die beiden Männer geladen. Die einen halten sie für Querulanten, die anderen für Journalisten vom alten Schlag.
Sie haben Rückgrad.
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Inhaltsübersicht:
00:04:56 Gewerkschaftliche und politische Aktivitäten während und nach dem Berufsleben
00:11:19 Wie das bürgerliche Parteibuch über Chefposten im öffentlich-rechtlichen Rundfunk entscheidet
00:17:59 „Geistig-moralische Wende“ 1984: Einführung des kommerziellen Rundfunks & Fernsehens lässt Vertrauen in etablierte Medien schrumpfen
00:21:53 Verlust der Glaubwürdigkeit: Die veränderte Rolle des Auslandskorrespondenten in den Medien
00:27:18 Wie das Pentagon mit PR-Mitarbeitern Nachrichtenagenturen infiltriert
00:28:41 Unabhängiger Journalismus braucht sichere Arbeitsbedingungen
00:33:45 Selbstverständnis des Rundfunkbetriebes: Mittel der Programmbeschwerde reicht nicht aus, um ein demokratisches Korrektiv zu bilden
00:36:15 Berichterstattung Ukraine-Konflikt 2014: Friedhelm Klinkhammer und Volker Bräutigam über Beginn und Motivation ihrer heutigen Aktivitäten
00:49:13 Majestätsbeleidigung – Warum die etablierten Medien ihre Fehler i.d.R. nicht eingestehen
01:02:55 Anti-Russische Propaganda, Halbwahrheiten und Sprachregelungen in der Berichterstattung (Syrien, Ukraine)
01:16:46 Wie wirkungsvoll ist Propaganda heute und wie stark die Kriegsbereitschaft der Deutschen?
01:19:52 Fehlentwicklung in der „Repräsentativen Demokratie“- Wer ist der Souverän im Land?
01:24:25 Gesellschaftliche Zukunftsperspektiven: Entpolitisierung und die Idee einer Mediengerichtsbarkeit
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Ich wußte es aus dem Bauch heraus und hatte nie das übermäßige Verlangen nach einem Fernseher. Die Manipulation setzte ja auch schon woanders ein. Kinderfilme wie Lassie z.B. vermittelten seltsame Ansichten über Normalität. Ich fand Fernsehen schon als Kind lähmend öde.
Inzwischen lese ich noch nicht einmal mehr die Überschriften bei Google-News. Ich fühle mich einfach beschmutzt, benutzt und belogen, wenn ich es dann doch mal mache, um nicht komplett aus dieser möglichsten aller schönen Welten zu fallen.
Und alle Medien durchzuackern, bis ich die größeren Zusammenhang erkenne, ist auch nicht mehr vornöten: Ich kenne diese schon: Der Mensch ist nicht für eine von Menschen geschaffene Umgebung geschaffen. Und deswegen spinnt er. Ich übrigens auch.
Zehn Weise können nicht einen Idioten ersetzen!
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Gerne, Sirius. Ich werde ja nicht müde immer wieder zu betonen wie wichtig es ist, in puncto Medien kritisch zu sein, zu hinterfragen. Sog. Crowdfinanzierter Journalismus, wie ihn Herr Jebsen und sein stetig wachsendes Team anbietet, ist in meinen Augen eine famose Sache. Wenn ich KenFM unterstütze, kann ich das steuern, weil ich mir aussuchen kann in welche Sparte mein Geld fließen soll, was bei den Rundfunk-Gebühren eben nicht der Fall ist. Da zahlst Du nur minimal für Aufklärung und Transparenz.
Wir leben nunmal in einer Zeit, in der sog. Nachrichten eigentlich reine Propaganda sind, und das gilt für erschreckend viele Themen im politischen und wirtschaftlichen Bereich. Die Menschen werden medial übelst abgefertigt, das Gros lässt sich beeinflussen, manipulieren. Und das ist gewollt, was aber nicht neu ist, denn soetwas gibt es seit es Medien gibt. Relativ neu sind eher die Dimensionen und die Auswirkungen auf uns, aber erkläre das mal einem Spiegel-Leser, der per se ein Opfer von Propaganda in Reinform ist. Hierbei meine ich explizit den Spiegel nach 9/11.
An dieser Stelle ein Gespräch mit Dirk Koch, der einen Großteil seines Lebens beim Spiegel verbracht hat, und mir in puncto Journalismus usw. so sehr aus dem Herzen spricht. Absolut empfehlenswert, der Mann hat etwas zu erzählen:
https://kenfm.de/im-gespraech-dirk-koch/
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Das mit den "Google-News" habe ich jetzt mal überlesen, klsa, ansonsten gebe ich Dir natürlich weitestgehend Recht und schmunzel so für mich in meinen Kaffeepott..
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