... eines Tages aber begann einer der Hamster über das nachzudenken, was er tat. Es fing an mit einem Gefühl des Unwohlseins, geboren aus dem Wunsch nach Freiheit. Schon lange war er nicht mehr glücklich. Zwar hatte er Nahrung, ein Dach überm Kopf und eine für ihn halbwegs erträgliche Tätigkeit, doch das erfüllte ihn nicht mehr. Auch bekam er immer öfter diesen scheußlichen Mais zu essen, an dem das einzig Gute sein Aussehen war, als schmackhaft konnte man das Essen jedoch nicht mehr bezeichnen.
Außerdem hatte er nur noch wenig Lust, den Leuten als Haustier zu dienen. Sie fanden ihn meist ganz entzückend, wie er sich abstrampelte in seinem Rad für nichts und wieder nichts, eingepfercht in die Vorstellung seiner eigenen Beschränktheit. Insgeheim nannte er sie die Bildermenschen; weil sie so viele Bilder, hauptsächlich von sich, an den Wänden hängen hatten. Auch waren überall Spiegel angebracht, in denen sie sich selbst gern wohlgefällig betrachteten. Begegneten sie aber anderen Menschen, dann versteckten sie sich hinter dunklen Sonnenbrillen und vermieden es, jemandem direkt in die Augen zu sehen.
"Sie scheinen ein schlechtes Gewissen zu haben" mutmaßte der Hamster, "oder Angst, angesehen zu werden" und er beobachtete sie immer genauer, während sie dachten, er liefe völlig gedankenlos auf seiner unendlichen Strecke ins Nirgendwo.
Manchmal sahen sie auf ihn herab und sagten: "Du arme Kreatur, weißt gar nicht, was du da tust", schüttelten den Kopf und lachten dabei höhnisch; denn sie nutzten seine Laufkünste zur Energiegewinnung, nahmen ihm seine Kraft ohne ihn zu fragen. Was hätte er denn sonst tun sollen? Über die Felder und durch die Wälder zu streifen wäre ihm auch lieber gewesen!
Je mehr er darüber nachdachte, desto größer wurde seine Sehnsucht und der Begriff "Freiheit" erschien ihm nachts in seinen Träumen in der Gestalt des blauen Himmels, der sich über ihm wölbte. Da er zwar nur ein einfacher, aber gar nicht so dummer Hamster war, zog er den Schluss, nicht der einzige seiner Art zu sein, dem die Gefangenschaft nicht behagte.
Und tatsächlich - so war es auch. Die Freigeisthamster wurden immer mehr. Sie vernetzten sich untereinander allein durch ihre Gedankenkraft, weil sie wussten, dass Wünsche in Erfüllung gehen; wenn sie aus der Tiefe des Herzens kommen ...
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Freiheit wird eines der wichtigsten Themen sein und bleiben. Angeblich sprechen sich 60 % der Bundesbürger für mehr Viedeoüberwachung aus. 60 %, die bereit sind, ihre Freiheit für vermeintliche Sicherheit aufzugeben. Jene kämen nie auf die verwegene Idee, ihren Käfig zu verlassen, solange es Futter gibt.
Danke, dass du dich des Themas angenommen hast, Lucy! Und deinem Hamster wünsche ich alles Glück der Welt!
Liebe Lottegrüße
Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.
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Eine kluge Parabel, denn irgendwie sind so viele von uns Menschen auch wie dieser Hamster. Und obwohl wir uns vernetzen können, machen wir nicht den Gebrauch der geistigen Vernetzung, wie es dein Hamster getan hat.
Manche glauben auch, im Hamsterrad zu bleiben, sei die Freiheit.
Danke für deine schöne Geschichte, Lucyinthesky.
Sirius
Reset the World!
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Liebe Lotte, lieber Sirius,
ist schon toll, so ein schönes Feedback zu bekommen – ich danke euch sehr!
Geistig vernetzte Grüße von
Lucy
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