grzybowo

da war der brandgeruch,
seewärts kommend den feldern entgegen.
uns klemmten die briefe in den rippen,
zungend allda.

ein herrenloser hund, seine räude
windverpfiffen als küstenkarte gelesen.
er schaute unter ein boot.

früher schickten sie die kinder hierhin
um luft zu holen.
heute räuchern sie dort fisch, rauchen.
wir spielten sandritter,
warfen geklaubte jahre zurück.

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Juli, 2000

Sehnsucht genial verwoben, unverbrauchte Sprache und leidenschaftlich.

Hut ab, Richard.

Danke. Naja, es ist ein sehr alter Hut..

Grüße

Eigentlich malst du mehr, als dass du schreibst und die einzelnen Worte sind Pigmente und Pinselstriche. Das ist für mich: Wie wenn man zu nah an einem Nolde-Gemälde steht: Das brennt und explodiert und verstört und irritiert. Tritt man zurück, ruhig ein paar Meter, zerfließt alles in ein einziges Bild. Nolde oder auch die Segelschiffe von Lyonel Feininger.

„ein herrenloser hund…er schaute unter ein boot“ sagt nichts, sagt alles. Das Gedicht will und will nicht in den Kopf, das geht gleich in die Organe. Ein Bild und zugleich Ahnungen weiterer Bilder. Das wird nie Eingang finden in Ostsee-Geschenkbüchlein (wer will das schon), dafür in die Seelen der Betrachter, die dafür empfänglich sind.

Richard, kann es sein, dass „grzybowo“ und „wetlinka“ Teil eines größeren Gedichtzyklus‘ sind?

weegee

Ich fühle mich hier sehr verstanden, was meine Art zu schreiben (malen) betrifft, weegee. Danke dafür! Noldes Meere und Feiningers Segelboote sind toll, definitiv! Ja, es gibt eine ganze Reihe von Texten mit polnischen Hintergrund, dieser hier gehört auch dazu:
//tacheles.forumprofi.de/topic.php?topic=3701

Grüße

Ja, du bist ein Maler, Richard! Ich glaube, ich schrieb es dir schon an anderer Stelle. Du nimmst mich mit an deine Orte und ich folge dir nur zu gern.

Liebe Lottegrüße

..da vertraust Du mir aber! Danke.

Gruß zurück (mit Malerhut)