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RE: heimkommen

#1 von scrabblix , 06.05.2017 13:40

heimkommen

stille empfängt
der tag
hat seinen weg ins zimmer
nicht gefunden
schlafstätten erzählen
vergangene träume
mamas blick
gehört
fremden welten

was koche ich heute


scrabblix


Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.

 
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RE: Heimkommen

#2 von kama tanha , 06.05.2017 14:58

Das ist berührend, liebe scrab. Das besondere daran finde ich, wie sich metaphorisches und alltägliches vermischen. Wie etwas das manchmal unsagbar traurig erscheinen mag, (zb wenn ein nahestehender mensch dement wird) und dann das wissen, weitermachen zu müssen mit den banalen (oft rettenden) alltagsbanalitäten. So wenige worte geben einen so tiefen einblick in das leben des (pflegenden?)Li, das macht dein gedicht für mich klasse!


"Leg dein ganzes Sein in dein geringstes Tun" (Pessoa)

kama tanha  
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RE: Heimkommen

#3 von kama tanha , 06.05.2017 16:50

Vielleicht ist es auch eine mutter, die trinkt und ein kind, das allzu früh etwachsen werden musste. Es ist schön, wenn die bedeutung von worten klar und doch rätselhaft zugleich erscheint.


"Leg dein ganzes Sein in dein geringstes Tun" (Pessoa)

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RE: Heimkommen

#4 von Sirius , 06.05.2017 22:08

Die Mutter im verdunkelten Zimmer denkt sich in andere Welten.
Der kranke Mensch ist für den Heimkommenden Alltag geworden. Dieser Alltag ist Teil seines eigenen Lebens, das auf vieles verzichten muss, aber auch die Fürsorge, die Pflege, das Menschliche ist da.
Kurz, prägnant und traurig. Ein kleines, feines Werk.

Sirius


Reset the World!

 
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RE: Heimkommen

#5 von Richard , 07.05.2017 19:28

Die hohe Kunst, Intimität lakonisch verdichtet aber sehr bildhaft und sozusagen allgemeingültig darzustellen.
Sehr gerne wahrgenommen, Lotte!

Für Lyrosa ist dieser Text vom reinen Erzählvorgang her etwas zu mager, daher empfinde ich ihn als Zeitgenössische Lyrik, schon wegen seines Aufbaus.

Liebe Grüße,
Richard

 
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RE: Heimkommen

#6 von scrabblix , 07.05.2017 21:25

Wenn meine Verse euch eine Geschichte erzählen, ihr Lieben, haben sie ihr Werk getan.

Eure Worte haben mich erfreut. Lieben Dank an euch!

Die Krux ist, Richard, dass ich bei der Unterscheidung zwischen lyrischer Prosa und zeitgenössischer Lyrik ziemlich auf dem Schlauch stehe. Ich weiß was es meint, doch irgendwo fehlt mir noch ne Ecke. (Du kannst es aber gerne verschieben.)

Lottegrüße in euren Sonntagabend


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