Dichterin Monika Rinck:
Bitte keine zum Sonett gestampften Gartenmöbel!
Über Lyrik wird wieder heftig diskutiert. Ein Gespräch mit der Dichterin Monika Rinck über das allzu Schöne und das Denken beim Schreiben.
Frau Rinck, es gibt in einem Ihrer Essays eine Kritik am gegenwärtigen poetischen Schreiben. «Alltagslyrik, wohin man schaut, Gartenmöbel zum Sonett gestampft», heisst es dort. Jan Wagner bekommt in diesem Jahr den Büchner-Preis. In Sonettform gebrachte Gärten sind Teil seines Werks.
Ich würde die regen Debatten, die gerade geführt werden, gerne entpersonalisieren. Prinzipiell finde ich: Es geht beim Schreiben von Gedichten nicht darum, ein reales Ding herzunehmen und es kraft meiner Virtuosität mit enorm schwierig herzustellenden Ornamenten zu versehen. Man befindet sich als Autor doch eher an der Stelle, wo Bedeutung erst hergestellt wird. Es geht um die Verantwortung, die die Sprache für das Denken hat. Ohne Sprache gibt es auch kein Denken. Und die Sprache vermittelt zwischen Ebenen, die noch gar keine Sprache haben.
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https://www.nzz.ch/feuilleton/wozu-noch-...ebel-ld.1306680
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