Kampf gegen Andersdenkende: Hier kein Bier für Fremde
Ein Wirt bedient die falschen Gäste, jetzt ist sein Lokal dicht. Wo passiert so etwas, bei den Nazis in Ostdeutschland? Nein, im SPD-regierten München.
Anfang der Woche war in der "Neuen Zürcher Zeitung" ein Bericht über eine Teufelsaustreibung in München zu lesen. Es ging um einen Wirt im Stadtteil Sendling, der dort seit Jahren ein italienisches Restaurant betreibt. Vor einigen Monaten hatte er von einem Abgesandten des Bezirksausschusses Besuch erhalten. Dem Ausschuss war zu Ohren gekommen, dass in der Casa Mia auch Menschen bedient wurden, die sich als Anhänger der Pegida-Bewegung zu erkennen gegeben hatten.
Der Rechtsextremismusbeauftragte des Gremiums, ein aufrechter Sozialdemokrat, forderte den Wirt auf, den Gästen künftig den Zutritt zu verweigern. Er händigte ihm dazu zwei Schreiben aus, eines vom Ausschussvorsitzenden, eines vom Oberbürgermeister der Stadt München. München sei bunt, hieß es darin an alle Gastwirte der Stadt, deshalb dürfe es für braun keinen Platz geben.
Pachtvertrag gekündigt
Der Gastronom, aus Sizilien stammend, zeigte sich uneinsichtig. Er habe mit Politik nichts zu tun, erklärte er. Die Gäste hätten Spaghetti gegessen und niemanden belästigt, warum solle er sie rausschmeißen?
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http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...on_fleischhauer
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