Ein Abend ohne Liebe
Der Wind wirft mit Kastanien,
der Regen rauscht und gießt.
Du wärst jetzt gern in Spanien,
und ich les Effi Briest.
Im Radio tanzt der Sommer noch
und draußen schreit die Welt.
Die Hand, die zu der deinen kroch.
hast du heut nicht bestellt.
Du träumst vom Meer, sagst keinen Piep,
ich träume nur vom Wandern.
Man sagt gewohnt: Ich hab dich lieb,
doch keiner träumt vom andern.
Sirius
Reset the World!
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Routine
Der Alltagstrott ist eingekehrt.
Geht raus und sammelt Liebe,
die zärtlich ruht und unversehrt,
wach rüttelt neue Triebe.
Die, wie im Frühjahr neu erblühn,
wenn ihr sie kitzelnd weckt
und lasst sie nicht von dannen ziehn.
Nur was sich liebt, das neckt...
Lieber Sirius,
deine wunderbaren Zeilen haben mich soeben wunderbar angesteckt.
Lieben Dank dafür!
Leo
Schreiben macht schön.
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Sirus, gefällt mir. So ist es leider oft, dabei gibt es durchaus Mittel und Wege, um Vieles frisch zu halten - auch die Liebe. Andererseits - IMMER wie ein 17jähriger fühlen, das muss nun auch nicht sein. Das hat die Natur schon ganz gut eingerichtet, dass man irgendwann wieder Augen für andere Dinge hat und sich auch mal wieder nach dem Säbelzahntiger im Rücken umdreht.
Für mein Rhythmusgefühl fehlt da ein "e":
"hast du heute nicht bestellt."
"Der Wind wirft mit Kastanien" ist eine sehr starke, weil fast kindliche Formulierung.
Sehr gern gelesen, Sirius!
Jörn
Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)
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Hallo weegee,
"hast du heut nicht bestellt."
Da liegt die Betonung auf dem "du". Dann gehts.
Und herzlichen Dank für Deinen Kommentar, der ja niemals nullachtfuffzehn ist, auch bei anderen nicht.
Das wollte ich schon immer mal bewundernd feststellen.
Hallo Leo,
du haust die wunderbaren Zeilen mal eben so raus und verschenkst sie großzügig als Kommentar.
Da muss ich mich ja freuen! Ich danke dir!
Sirius
Reset the World!
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Ich bin fast sicher; so geht es jeder Liebe irgendwann. Man muss nur damit umgehen können.
Und aus Strophe zwei;
"Im Radio tanzt der Sommer noch
und draußen schreit die Welt.
erlese ich ein Zusammengehörigkeitsgefühl, was nur die Zeit erschaffen kann -
wenn es auch längst eine andere Ebene erreicht hat.
Doch immer wird da ein vertrautes Etwas bleiben; Zusammen "drin" sein.
Wenn auch nicht mehr ganz so nah beieinander...
Ein Klasse Text, Sirius!
Jonny
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Zum Glück, Jonny, ist das nur ein fiktiver Text, der keinen realen Bezug hat. Die Stille zwischen den beiden, würde mich, den Schweiger, erschlagen.
Das Problem ist, dass in diesem, bei vielen Paaren beinahe irgendwann zwangsweise entstehendem Schweigen, immer der Partner schuld ist. Und zwar für beide. Deshalb kann auch ständiges fernsehen tödlich für die Beziehung sein. Das andere Problem ist, dass Klugscheisser wie ich immer wissen, wie es nicht funktioniert, nur nicht, wie es richtig funktioniert.
Wie ich sehe, kennst du das Problem auch, Jonny.
Ich danke dir sehr für deinen Kommentar!
Sirius
Reset the World!
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