Ich sing, wann ich ich will
Ich wills euch sagen, was mir das Gehirn einflößt, vom stumpfen Wortlaut halb erschlagen drischt es verbal auf mich ein, zwingt mich zu ausströmenden Gedichten und Satiren, in einer bergab verdrehte Sprache, dass es mir den Magen umdreht, wenn es meiner wäre.
Und beäug ich den Sternenhimmel in tunkler Nacht nächtens, wie er so auf mich herabgrinst in seiner gespielten Scheinheiligkeit, dann überkömmt und unterströmt mich die Lebensfreude akuter Natur, die ich unter den Himmel ausspeien muss.
Dieser Zwangdrang von uirnalen Ausmaßen wird aber jedocherlich von polizeierlichen Singsperrstunden derart mißhandelt, dass meine musikalischen Fähigkeiten dem Nachthimmel nächtens verborgen bleiern, aber geschissen darauf, die Frohnatur muss aus der Seele hüpfen, allen Gewalten zum Trotz.
Und so singe ich, dass mir der Darm floriert, zum nächtlichen Himmel hinauf, zur matternichtlicher Stunde, wie Enrico Kowalski es nicht hätte besser machen können, nicht mal vor großem Publikum im Streichelzoo von Leberkusen. Aber der Polizeierich kommt mit geladener Schusspistole, um den linken nächtlichen Terroristen als Leichnam zu überführen, sollte dieser nicht auf der Stelle, die nicht näher beschrieben wird, aufhören.
Das aber überschüttet meine Lebensfreude mit wechselhafter Begeisterung und ich flüchte unter einer unausgelöschten Latererne, die im Dahinfunzeln ihre Bestimmung sieht, und schamettere, dem finsteren Polizeierich entkommen, mein „Ich steh in finstrer Mitternacht..“
Das aber lockt sechs unzufällig anwesende Damen an, die sich aber nur als zwei entpuppen, die ihre heruntergelassene Jalousien den Nachthimmel und sonstigem Gesindel anbieten zur weiteren kostenpflichtigen Verendung.
Ackacke!
Die Damen sind eingefleischte Hetären (quasi, quasorum, quasobus), die verschlotterten Singhasen nächtens das fleischliche Musizieren beibringen wollen und die Kunst des Offerierens verstehen: „Komm, Caruso, bei mir kannst dur dir den Tod holen!“
Da bricht mir die Schweiz aus, und ich murmele von bedankten Empfinden und vom Entsagen polizeierlicherseits angeordneter Enthaltsamkeit jeglicher musikalischer Gelüste, einschließlich Blasen und Tuten, und so gern es mir leidig tutet, muss ich mich als Entsagungsprofi dieserorts entfernen und auf den Balkon meiner musikalischen Gelüste zurückkehren.
Und alles nur, weil ich nachts auch mal singen wollte!
Sirius
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Das ist ein hinwegreißender, überprächtiger, Tierischsatter -äh- satirischer Text, Sartirius!
In Kunstschrift!
Begeisterte Grüße von
Jonny
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Und das ist ein großartiger Kommentar vom Feinsten von dir, Jonny.
Da möchte ich gleich wieder los zum Singen..
Herzlichen Dank dir!
Sirius
Reset the World!
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Dann sing, Sirius, sing! Und beglücke uns auch fürderhin mit deinen köstlichen Satiren.
Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.
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Lotte, dein Lob tut sehr gut, ich danke dir herzlich!
Sirius
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