Wir müssen leider draußen bleiben
Von Axel Hacke Illustration: Dirk Schmidt
In Städten wie Florenz und Venedig ist der Tourist zur Plage geworden. Er zerstört, was er sehen möchte. Axel Hacke wüsste, wie man das Problem lösen könnte - mit Ideen aus der Flüchtlingspolitik.
Die Uffizien in Florenz, so las ich in der Times, führen ein neues Ticket-System ein: Wer frühmorgens kommt oder im Winter, bezahlt weniger Eintritt als der Mittags- oder Sommergast, eine Maßnahme gegen den »Hit-and-Run-Tourismus« (Direktor Eike Schmidt), dessen Vertretern es nur um das Selfie vor Botticellis Venus geht – und das sind die meisten Besucher, deren Zahl sich binnen weniger Jahre fast verdoppelt hat, auf nun zwei Millionen im Jahr.
In der Tat ist der Tourist vielerorts zur Plage geworden. Er zerstört, was er sehen möchte. Beim Besuch der Mona Lisa im Louvre muss man sich in der Regel mit dem Studium asiatischer Hinterköpfe begnügen. Auf Mallorca stürmten Aktivisten ein Restaurant; sie hielten den Gästen ein Plakat mit der Aufschrift »Der Tourismus tötet Mallorca« entgegen. In Barcelona wurde ein Reisebus gestoppt, seine Reifen zerstochen. In Venedig, entnahm ich dem Corriere del Veneto, klebten im Sommer vergangenen Jahres Flugblätter an den Wänden nahe San Giovanni in Bragora, einer der ältesten Kirchen der Stadt: Tourists go away!!! You are destroying this area!
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http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/...raussen-bleiben
Reset the World!
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Wenn die Touristen ausblieben, dann würden sehr viele - ob auf Malle oder in Venedig - ganz schön alt aussehen...
So ist es eben, die Kohle wird gern genommen, wenn's geht so viel man tragen kann,
aber die idyllische Ruhe darf nicht gestört werden.
Jonny
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Na ja. Ich sehe das fast wie Du, Jonny. Die Eingeborenen hatten schließlich auch vor dem Tourismus überlebt. Aber dann, am Beispiel Goa, zerstören sie doch selber das exclusive 'Woanders', indem sie den Tourismus begrüßen und fördern, einfach weil der viel Geld in die strukturschwache Region ... usw.
Ich bin aber froh, noch viel von der Welt gesehen zu haben, als es noch problemlos möglich und ursprünglicher gewesen.
Zehn Weise können nicht einen Idioten ersetzen!
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Da kann ich dir sehr gut folgen, Karle.
Ich mag Bäume auch lieber so, wie sie gewachsen sind, ich mag das Gras wenn es hoch steht,
so das es an den Fingerspitzen kitzelt, wenn man hindurch schlendert.
Und ich bevorzuge kleine, einfache Bungalows mit Ventilator, statt klimatisierte Betonklötze.
Aber die Bäume werden beschnitten, das Gras wird geschoren und die Bungalows ziehen sich selbst auf den Inseln zurück,
die einmal als naturbelassen galten...
Ich freue mich mit dir auch den einfachen Tourismus erlebt zu haben, manchmal fühle ich mich am Rückgang der Idylle
mitschuldig, denn wer immer wiederkommt um sich dort aufzutanken, der dreht mit den anderen am Rad der Zeit an diesen
letzten ruhigen Orten.
Jonny
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