Anti-Heldinnen-Roman: Anfangs stehen alle Zeichen auf Glück
Vom Versuch, sich aus den Fesseln der sozialen Herkunft zu lösen, erzählt Angelika Klüssendorf in ihrem neuen Roman "Jahre später". Eine Beziehung scheitert - doch es erscheint ein Licht der Hoffnung: das Schreiben.
Den meisten Helden unserer Literatur ist kein langes Leben beschert. Nachdem wir ein Buch weggelegt haben, verschwinden sie oftmals aus unserem Gedächtnis. Bei April ist das anders. Schon seit vielen Jahren begleiten wir ihren traurigen Lebensweg: Vom Aufwachsen unter der Tirade ihres alkoholsüchtigen Vaters, ihrer Jugend im Kinderheim, über ihre ersten Gelegenheitsjobs und bis hin zur Ausreise aus der DDR. "Das Erwachsensein strengt sie an", lesen wir noch in Angelika Klüssendorfs vorigem Werk "April" über die gleichnamige Protagonistin, welche nun in eine neue Phase ihres Daseins eintritt, jene der Mutterschaft und Ehe.
Doch das Pech lässt sie noch immer nicht los. Was im Erstling dieser Reihe "Das Mädchen" von 2011 bereits angelegt wurde, buchstabiert der aktuelle Roman "Jahre später" nun mit analytischer Präzision aus: Eine verlorene Kindheit manifestiert sich nunmehr in schwierigen Beziehungskonstellationen, innerer Zerrissenheit und überhaupt einer tiefen Einsamkeit.
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http://www.spiegel.de/kultur/literatur/a...-a-1190030.html
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