Reden viel
glauben nicht
eine Menge Leitung Strom
und kaum ein Licht
Haben eine Dunkelheit
Keine Bomben
kein zerhacktes Gesicht
Freiheit
mit viel Gewicht
Haben eine Schwere
Essen viel
hungern nicht
ihre Boote schön
ihre Boote dicht
Haben eine Angst
(weegee)
Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)
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Ja, das ist schon bemerkenswert, dass WIR die Angst haben. Und wenn man bedenkt, dass in Jordanien auf tausend Einheimische 167 Flüchtlinge kommen und bei uns gerade mal zwölf, wie man da in einem reichen Land Angst haben kann. Ich habe Angst vor denen, die uns Angst machen.
Und die dicken reichen Deutschen werfen den Flüchtlingen gerne vor, dass sie ein Handy haben, gar ein Smartphone und wie das möglich ist, weil sie doch alle aus einem Kraal kommen und angeblich nichts haben.
Hätten wir soviel Hirn wie Arsch und soviel Empathie wie kriminelle Energie könnten wir auch auf Augenhöhe mit diesen Menschen reden, anstatt von oben herab. Ausgerechnet wir unförmigen hässlichen Gestalten mokieren uns über Äußeres und die Kultur anderer Menschen.
Dein Gedicht bescheibt die Verständnislosigkeit, ja fast Erschrockenheit über uns satte Leute, die wir so sehr in „Angst“ leben. Und sie wissen nicht wovor und warum.
Ja, weil sie so furchtbar viele sind. Zwölf auf tausend Einheimische. Damit kommen die tausend nicht klar und fürchten sich natürlich.
Wir gestehen den Flüchtlingen auch nicht den leichten Spott zu, der aus deinen Zeilen klingt, wir bestimmen, wie ein Flüchtling zu denken, zu reden und zu fühlen hat. Das nennen wir Integration.
Ich wünschte, es gäbe mal im Fernsehen eine Runde, aus der aus der Sicht deiner Zeilen diskutiert würde.
Danke für diesen schönen und notwendigen Text, Jörn!
Sirius
Reset the World!
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Das Problem ist doch, dass die Doofen in diesem Land, in Europa, in Übersee nicht unterscheiden können und wollen zwischen eigenem Erlebten, eigenen Erfahrungen und: Bildern und Worten, die Ihnen vorgesetzt werden und nicht hinterfragt werden. Siehe die Jungfrau, die ein Kind bekommt, siehe Massenvernichtungswaffen im Irak, siehe 1.000.000 Familiennachzügler statt 60.000, siehe Deutschrussen, die gegen vergewaltigende Ausländer demonstrieren, obwohl eine Vergewaltigung nachweislich nie stattgefunden hat.
Es wird von zu vielen nicht mehr unterschieden zwischen Realität und Propaganda. Zu vorderst also ein ganz großes Bildungs- und Auklärungs-, Differenzierungsproblem.
Ich darf auch nicht denken und sagen: Alle in MeckPomm sind Nazis. Ich darf sagen: In diesem einen Dorf in MeckPomm wohnen mehrheitlich bekennende Nazis und Menschenverachter. Und das eigentlich auch erst, nachdem ich selbst da gewesen bin und es selbst erlebt und erfahren haben.
Wenn die Medien ständig behaupten, in Wort und Bild: Feuerspeiende Flamingos auf Einhörnern verwüsten unser Land! darf ich das nicht ohne Weiteres zu meiner Sicht werden lassen, ich muss es überprüfen. Eine Option ist auch immer, zu sagen: Ich habe da KEINE Meinung, weil ich habe noch keine feuerspeienden Flamingos auf Einhörnern gesehen und kenne auch niemanden, der welche gesehen hat.
Im Endeffekt werden zu viele einfach nur gelenkt, sind nicht Herr iher selbst und ihrer Gedanken.
Vielen lieben Dank, Sirius, fürs Lesen und Verstehen.
Jörn
Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)
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