Europas Schuld am Zuwanderungsdilemma
Als die linke Lehrerin Ilaria erfährt, dass sie äthiopische Verwandte hat, gerät ihr Leben durcheinander. Wie Francesca Melandris großer Roman „Alle außer mir“ von den dunklen Seiten Italiens erzählt.
Erinnert sich noch jemand an Mubaraks Nichte, Mubaraks – angebliche – Nichte? Es war Italiens Ex-Premier Silvio Berlusconi, der die Justiz glauben machen wollte, dass er die bei seinen „Bunga-Bunga“-Abenden so gern gebuchte minderjährige Dame mit dem Rufnamen Ruby Rubacuori(„Herzensräuberin“) doch immer nur für eine Nichte des ägyptischen Staatschefs gehalten habe. In Francesca Melandris Roman „Alle, außer mir“ bekommt es eine einfache Italienerin mit einem Neffen von der anderen Seite des Mare Nostrum zu tun. Und natürlich kommt sie da nicht so einfach raus, so wie Europa auf absehbare Zeit nicht aus dem Thema Zuwanderung rauskommen wird.
Es beginnt in Rom, irgendwo im Migrantenviertel zwischen Bahnhof Termini, Lateranbasilika und Kolosseum: Es riecht nach Maghrebküche, wohnt sich wie in Bangladesch und treibt Import und Export mit China. Die italienische Lehrerin Ilaria ist froh, endlich einen Anwohnerparkplatz gefunden zu haben. Sie steigt das Treppenhaus hoch und wird von ihrer Nachbarin vorgewarnt. Du, oben wartet ein schwarzer Mann auf dich. Ein Flüchtling im eigenen Haus? Das hat Ilaria gerade noch gefehlt.
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