Neuichkeiten, ein weiterer Dialog zwischen Quentin ( Q ) und Bodo ( B ), zwei Berliner Typen, die das Herz auf dem rechten Fleck tragen ( oder so ).


Q: Setz Dir ma hin, jieß zwee Kurze ein, ick hab Neuichkeiten, da fliejen Dir die Ohrn weg.
B: Ick sitze, hier is Dein Kurzer, Prost.
Q: Prost. Du weest doch, det Muttin imma azehlt hat, det meen Papi noch vor meene Jeburt vaschütt jejangen is.
B: Von wat is der eijentlich vaschüttet worn?
Q: Nee, nich so vaschüttet, abjehaun, die Flatter jemacht.
B: Ach so, ja, is klar. Und nu isser wida uffjetaucht?
Q: Nee, janz anders. Muttin war jarnich vaheiratet. Ick bin aus eene Liebesbeziejung und der Typ hat nich jewusst, det ick uff de Erde uffjeprallt war. Muttin hat det dem ooch nich jeschrieben, der war nehmlich in Windhoek ausjewandert, det is die Hauptstadt von Namibia.
B: Wo issen det?
Q: In Süd-Afrika.
B: Hä? Is der ´n Nejer? Will der jezz ooch übat Meer zu uns?
Q: Nee, det is ja inzwischen ooch schon ´n alta Zappel und aussadem is der ooch aus Berlin. Pass uff. Der hat Muttin jeschriem, det er se nochma sehn will, bevor er sich die Radieschen von unten ankiekt. Und der kommt mit sein Sohn, der is achtenfuffzich, nechste Woche nach Berlin.
B: Watten, Du hasten Bruda? Und den hat Deine Mutti nach Afrika jeschickt?
Q: Der is doch nich von Muttin, det is mein Stiefbruda, unsa Papi hat da unten eene andre jeheiratet.
B: Watten, ne Nejerin?
Q: Nee, ick gloobe, det war ne Holländerin, aba die is schon doot.
B: Äh, Quentin, villeicht will Dein Papi jezz Deine Mutti heiraten! Denn kannste ja in Kacheleck nen Tisch bestelln.
Q: Also, wenn ick mir det vorstelle. Rauchabeene-Ruth inn Rollstuhl macht die Brautjungfer und helt die Schleppe und wir Beede streun vor det Brautpaar Tulpen – oda Nelken.
B: Da ziehn wa aba wieda unsre juten Klamotten an, wat wa bein Ritans Hochzeit anhatten.
Q; Klaro, mit schwarze Socken und nen schwarzen Schlips!