Einschränkend sollte man wissen, dass es sich bei diesen um eine Subspezies handelt, welche beim großen Göttertreffen weit ab am Katzentisch sitzen muss. Vielleicht könnte man sie besser Haushaltshalbgötter nennen, doch das hört sich einfach nur bescheuert an. Es sind auch keine helfende Heinzelmännchen, wenn man mal vom Gott der sauren Milch absieht.
Wir sind umgeben von ihnen. Die Wahrheit muss nicht immer in sich schlüssig sein. Manchmal beten wir sie sogar an: „Lieber Gott der einsamen Herzen, erbarme dich meiner und schicke mir eine Tante für die Suche nach dem Wahrhaft Existenziellen.“ Pech gehabt! Es handelt sich nämlich um eine miese (Halb-) Göttin, die sich einen Spaß davon macht, die Schuld an den zwangsläufigen Desastern den Männern in die Schuhe zu schieben. Und die Preise für ihren Zauber gehen wirklich an die Substanz. Halt eine Witzboldin.
Genau so wie die (Halb-) Göttin des Haarausfalls. Die findet es ungemein lustig, ihrem Erwählten die Haare büschelweise auszurupfen und damit die Abflüsse zu verstopfen. Ihr, in der Witzbold-Tradition erzogenes, wohlgeratenes Söhnchen, zuppelt an jedem erreichbaren Stück Stoff, um dann mit den Fusseln das Flusensieb der Waschmaschine abzudichten, auf dass der Onkel, der (Halb-) Gott des geplatzten Wasserschlauches … (Ach, wisst ihr was? Ich lasse für den Rest des Artikels dieses: (Halb-) weg. Merkt es Euch einfach.)
Die Göttin des verlorenen Kugelschreibers, obwohl man ihn doch gerade erst DAHIN gelegt hatte, ist die Schwester vom Gott des abhanden gekommenen Bohrfutterschlüssels. Daneben gibt es die verbitterte Socken-Göttin. Die sorgt für Einzelexemplare in der Schublade. Neurotisch bis zum Abwinken, nur weil sie mal Einzelkind gewesen war.
Wohingegen die Göttin des vergessenen Papiertaschentuches in der Wäsche 12 Geschwister hatte und deswegen Balla-Wupdich ist.
Die anderen brauchen keine Erklärungen: 'Wir sind mies, also sind wir' lautet ihr Motto.
Zur Zeit suche ich nach dem Gott oder der Göttin des geplatzen Fahrradschlauches. Ich will ihr/ihm ein Opfer bringen, auf dass sie mich in Zukunft verschonen mag. Aber vielleicht gibt es keinen Hausgott dafür, sondern so etwas wird von freiberuflichen AußerHausHalbGöttern erledigt.
Ich persönlich habe noch eine Haben-Wollen-Will-Göttin, die dafür sorgt, dass immer zu wenig von dem vorhanden ist, was ich gerade toll finde: Geld, Schnorchelkraut, Steaks, und Musen. Ja! Junge unbekümmerte Musen. Schon ein halbes Dutzend würde mir reichen.
Zehn Weise können nicht einen Idioten ersetzen!
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Ja, das mit den Hausgöttern ist so eine Sache.
Hat mich vor kurzem doch einer geschubst, als ich vor meinem Laptop genüsslich eine Instant Nudelsuppe löffelte.
Und was passiert? Suppe findet den Weg durch die Fugen meines Touchscreen.
Hat meinem Laptop nicht so geschmeckt. Lag vielleicht am Chili.
Nun kann ich nur noch mit der Maus hantieren, sehr gewohnheitsbedürftig.
Und deine Hausgöttern sei dank, dass sie dir nicht solche Streiche spielen!
Unterhaltsame Erzählung wieder von dir, Karle,
wir sollten eben mal öfter Götterspeise vor die Tür stellen!
Jonny
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Ich kannte bisher nur die Halbgötter in meiner Arztpraxis. Aber jetzt weiß ich, wer an den ominösen Dingen, die um mich rum immer passieren, schuld und zuständig ist. Gut, dass du aufpasst, Karl-Ludwig.
Bei mir kommt ja nichts weg, aber eine Brigade Halbgötter sorgt auch bei mir dafür, dass ständig Feuerzeuge, Socken, Kugelschreiber und große Geldscheine abhanden kommen. Außerdem scheißen die in jede Ecke, hinterlassen Staub und Flecken, kotzen mir auf die Hose, machen mir Brandlöcher ins Hemd und stehlen mein Klopapier.
Apropos Klo: Dort hält sich oft der Halbgott des fliehenden Windes auf.
Ich habe alles aufmerksam gelesen und kann jetzt die Geschehnisse exakt zuordnen.
Danke für deinen köstlichen Beitrag, Karl-Ludwig!
Sirius
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