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Der Dichter und Journalist Friedrich Lehne war eine der zentralen Figuren der Mainzer Republik. Erinnerung an einen Demokraten und deutsch-französischen Grenzgänger. Donnerhall in Deutschland. Als am 14. Juli 1789 die Pariser Bastille stürzt und das französische Volk sich seinem König widersetzt, klingt die Nachricht in Deutschland wie ein Donnerhall und elektrisiert in den folgenden Monaten und Jahren die deutsche Bildungselite im Norden wie im Süden. Der Dichter Friedrich Gottlieb Klopstock besingt die Ereignisse als „des Jahrhunderts edelste Tat“ – für die deutschen Intellektuellen ist die Revolution der Nachbarn der Sieg des Lichts über die Finsternis. Besonders die Studenten sind euphorisiert. Sie wünschen sich eine deutsche Revolution, um das klapprige dynastische Konstrukt des Heiligen Römischen Reichs zum Einsturz zu bringen, das nur noch lose seine hunderte Staaten und Staatchen mit Fürsten und Fürstlein, Kürfürsten und Bischöfen zusammenhält. Einer von ihnen ist der junge Mainzer Philosophiestudent Friedrich Lehne, der diesen Wunsch 1792 im Gedicht „Ruf eines Deutschen an die Freiheit“ in Verse fasst: „Wer nicht schwörte, frey zu leben / Und der Wahrheit treu zu sein / Trinke nie den Saft der Reben / An der Seine an dem Rhein“.