"Eine neue Stufe von Aggression"
Schläge, Tritte, Beleidigungen: Rechte Gewalttäter attackieren verstärkt Journalisten. Die MDR-Korrespondentin in Sachsen über die Gewalt gegen ihre Kollegen
Fotojournalisten statten sich neuerdings mit Helmen aus, Reporterinnen bekommen Begleitschutz: Während der Demonstrationen und Aufmärsche in Chemnitz und Leipzig wurden Berichterstatter beschimpft, bedroht und körperlich angegriffen, auch Mitarbeiter von ZEIT ONLINE. Ine Dippmann ist Hörfunkkorrespondentin für MDR Info in Sachsen und selbst schon Opfer eines Angriffs geworden. Als Vorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbands in Sachsen beobachtet sie schon seit 2016 eine Zunahme der Gewalt gegen ihre Kolleginnen und Kollegen.
ZEIT ONLINE: Frau Dippmann, ist es für Journalisten gefährlicher geworden, über rechte Demonstrationen und Aufmärsche zu berichten?
Ine Dippmann: Wir erleben gerade ein Aggressionspotenzial, wie wir es in Sachsen seit 2016, zum Höhepunkt der großen Pegida-Demonstrationen, nicht mehr so heftig erlebt haben. Das vergangene Wochenende hat bei mir schon einen großen Eindruck hinterlassen. Derart massive Übergriffen auf Journalisten hat es meines Erachtens am Rande von Demonstrationen noch nicht gegeben.
ZEIT ONLINE: Damals begannen die "Lügenpresse"-Rufe auf den Demonstrationen. Aber gab es auch schon körperliche Gewalt gegen Reporter?
Dippmann: Fotojournalisten und Reporterinnen, die mit Kamerateams unterwegs und deshalb besonders sichtbar waren, sahen sich auch damals schon tätlichen Aggressionen ausgesetzt. Kolleginnen und Kollegen berichten immer wieder, dass nach ihrer Kamera oder ihrem Fotoapparat geschlagen wird. Dass es so geballt passiert wie am vergangenen Wochenende, ist nach meiner Sicht schon ziemlich einzigartig gewesen.
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https://www.zeit.de/kultur/2018-09/ine-d...s-rechte-gewalt
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