Bei den Göttern …

… nahm die Bereitschaft ab, sich noch länger Einen vorzumachen. Nun saßen sie leicht bedröppelt in ihren lächerlichen Nachthemden zusammen mit bei einander, blickten sich nicht in die Augen und unterdrückten ihr Bedürfnis laut zu schreien mit Hilfe von vergorenem Ambrosia.

„Gaben wir ihnen nicht Intelligenz, Abstraktionsvermögen, Empathie, Neugier … ?“

„ ... und? Hat es was genutzt?“

„Haben wir ihnen nicht vorgelebt, wie man … ?“

„Soll das etwa eine Fangfrage sein? Wir sind ja auch nicht gerade zimperlich, wenn wir die Sau raus lassen. Vielleicht haben wir zu viel von unserem Wesen bei der Konstruktion mit eingebaut?“

„Moment. Wir kabbeln uns manchmal, aber bringen uns nicht gegenseitig um.“

„Ist auch schwierig, bei den Göttern.“

„Hm. Externe Berater?“

„Wo willst du die denn hernehmen. Lasset uns ein Resümee ziehen: Intelligenz ist für das Leben nicht notwendig. Jedenfalls nicht diese Art von Idiotenintelligenz. Empathieverlust ist gerade mal zwei Mahlzeiten entfernt, Abstraktionsvermögen spielt bei der Waffenerfindung große Rolle, und Neugier äußert sich als: „Mal sehen, was passiert, wenn ich ordentlich schüttel und einen Streichholz dran halte.“

„Bist du etwa verbittert? Es war ein Experiment. Mehr nicht. Beim nächsten Mal müssen wir besser austarieren. Haben wir schon Kandidaten?“

„Schnabeltiere!“

„Nein. Die sind zu klug. Kakerlaken!“

„Ja, aber können die uns auch anbeten, so wie wir es benötigen? Ich meine nur. Besinnt euch auf die Basis. Wir entstanden einst im Bewusstsein der Menschen. Ich fürchte um unser Vergehen, wenn die 'Krone der Schöpfung', hust, Mann, was ging das schwer über die Lippen, erfolgreich und sich selber ausgerottet haben wird. Dann wird unser Schwinden bloß ein etwas peinlicher Kollateralschaden sein.“

Bei den Göttern. Ratlos. So wie ich. Können nicht mehr. So wie ich. Könnte mir also ein Berufenerer ein originelles Ende dieser Geschichte schreiben? Mir fällt nur: „Wie lange denn noch?“ ein.