Abgezockt vom Bankberater
Banken vergeben leichtfertig überteuerte Kredite. Ihre Kunden können sie so bis in die Überschuldung treiben. Die Bank Santander fällt besonders negativ auf.
Von Alexandra Endres, Johannes Edelhoff, Lina Beling und Katharina Schiele
Wer bei deutschen Banken einen Ratenkredit aufnimmt, wird oft falsch oder schlecht beraten – zum eigenen finanziellen Schaden. Das zeigt die Erfahrung von fast 100 Testkäuferinnen und Testkäufern. Finanzexperten hatten sie in die Filialen unterschiedlicher Banken geschickt, um dort Kreditgespräche zu führen. In vielen Fällen unterbreiteten Bankberater den Testkäufern ein Angebot, ohne die finanzielle Lage ihrer potenziellen Kunden vorher ausreichend zu klären. Sogar offensichtliche Risiken ignorierten die Verkäufer. So setzten die Banken ihre vermeintlichen Kunden der Gefahr aus, den Kredit später nicht bedienen zu können.
Im schlimmsten Fall können Darlehensnehmer dadurch in die Überschuldung rutschen. Die ist in Deutschland mittlerweile ein Massenphänomen: Im Oktober 2018 betraf sie laut Creditreform rund sieben Millionen Menschen in Deutschland.
Schon frühere Untersuchungen, etwa durch die Bundesfinanzaufsicht Bafin 2017, hatten gezeigt: Banken berechnen bei der Kreditvergabe teilweise erhebliche Zusatzkosten oder Provisionen und legen diese häufig nicht offen. In manchen Fällen erreichte der effektive Kreditzins dadurch wucherische Höhen. Das Risiko, dass die Kunden solche Kredite nicht mehr bedienen können, ist sehr hoch. Selbst wenn es ihnen gelingt, eine Umschuldung auszuhandeln, müssen sie in vielen Fällen schlechtere Konditionen akzeptieren. Damit aber wachsen ihre finanziellen Probleme noch.
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