Einst
An dich allein denk ich so gerne,
Zu dir flieht mein Gedanke hin!
Die süßen braunen Augensterne
Sie gehn mir nimmer aus dem Sinn.
Ich muß mit ihren Feuerblicken
Sie überall und immer sehn,
Sie kommen meinen Traum zu schmücken,
Ich seh sie Nachts am Himmel stehn.
Denk ich der Stunden jener trauten,
Da wir wie Kinder fort und fort
Uns lächelnd in die Augen schauten,
Beseligt ohne Kuß und Wort.
Da wir erquickten Geist und Sinne
An allem Trefflichen der Welt,
Da wir allmälig wurden inne,
Was uns beflügelt und beseelt. –
Und denk ich jenes Augenblickes,
Da ich den ersten Kuß gewagt,
Und denk ich des verrauschten Glückes,
Da du mir keinen Kuß versagt. –
Und denk ich, wie die Monden flossen,
Wo dann wir, Brust an Brust gepreßt,
Uns in die Arme liebend schlossen,
So innig lang, so heiß, so fest. –
Ach! wenn ich jener Zeit gedenke,
Die wie ein goldner Traum verblich,
Und in den alten Traum mich senke,
So weiß ich nur: ich liebte dich!
Ludwig Eichrodt
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