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Roman "Mikadowälder" Verzweigt wie das echte Leben
Der Elfjährige zimmert Kisten, der Opa wirft den Diskus, sein Schachfreund ist etwas schwermütig. Verzwickt! Das Debüt von Marie-Alice Schultz ist ein besonderer Roman: Er mäandert - aber zielgerichtet.
"Manchmal muss Tsarelli den Enkel erst umständlich suchen, bevor er zu ihm vordringt. Er ruft durch Kistenwälder hindurch ins Zimmerinnere. Wo bist du genau? Nicht immer erhält er eine Antwort. Manchmal knackt es nur. Man muss geduldig bleiben." Der Enkel liebt Holz und Schweigen gleichermaßen. Marie-Alice Schultz erzählt von Oskar, dem Elfjährigen, der Kisten zimmert, um darin Luft in verschiedenen Volumina aufzubewahren, die, wenn sie nur lange genug gepresst wird, womöglich zum Pudding wird. Von seinem Opa Tsarelli, dem zweifachen Meister im Diskuswerfen, der noch immer jede Körperfaser beherrscht, und dessen Tochter Mona, die gern alles auf ihn abwälzt, weil sie selbst auch nach Jahren des Übens nicht so recht weiß, wie sie mit dem Leben umgehen soll.
Sie wiederum war einmal mit Eric zusammen, hat mit ihm Oskar bekommen, als sie wahrscheinlich schon nicht mehr wirklich verliebt waren, aber ein Rest der Liebe ist geblieben, vermutlich. Denn so ganz einlassen auf jemand anderen kann sie sich nicht. Aber vielleicht liegt das auch nicht an Eric oder Johannes, sondern an ihr selbst. Ihre Mutter Ruth ist schon gestorben, bleibt aber immer noch lebendiger als manch anderer - vor allem in dieser Großfamilie ist sie stets präsent.