Abgang eines Massenmörders
2015 schrieb der US-Sicherheitsberater John Bolton in der „New York Times“: „Bombardiert den Iran, um Irans Bomben zu stoppen!“ Wenn es allein nach ihm ginge, hätten die USA wohl schon vier Kriege angefangen, soll Donald Trump gewitzelt haben. Iran, Nordkorea, Venezuela, welches Land noch? Jetzt hat Trump ihn gefeuert. Das ist ein Lichtblick. Dieser Massenmörder sieht in „Militärschlägen“ das Mittel, um die Interessen der USA in aller Welt durchzusetzen.
Die Medien nennen ihn aber nicht Massenmörder, sondern „Sicherheitsberater“, oder bewundernd „Hardliner“ oder „Falke“. Auch Wörter wie „Militärschlag“ und „Krieg“ verharmlosen das, was wirklich passiert: Tausende, Hunderttausende, ja Millionen werden ermordet. Zuletzt soll Trump den „Militärschlag“ gegen den Iran gestoppt haben, weil die Militärs mit 140 Toten gerechnet hätten. Ob es dabei geblieben wäre? Wie viele Menschen müssen ermordet werden, damit wir von Massenmord sprechen?
Man muss immer wieder daran erinnern: Die US-Politik ermordet auch ohne Bomben täglich Menschen. Allein in Venezuela sind laut den US-Ökonomen Jeffrey Sachs und Mark Weisbrot innerhalb eines Jahres 40.000 durch die von den USA betriebenen Sanktionen ums Leben gekommen, weil die notwendigen Medikamente fehlten – das sind Tag für Tag 110 Menschenleben.
Die USA sind schon eine mörderische „hemmungslose Schurken-Supermacht" (Robert Kagan).
Oscar Lafontaine
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