Vor Arbeitgebertag
BDA-Chef rechnet zu 50 Prozent mit GroKo-Bruch
BDA-Chef Kramer fürchtet auch nach dem Kompromiss zur Grundrente um die GroKo - und dass sich die Union erpressen lässt. Beim Rennen um den SPD-Vorsitz hat er einen Favoriten. Friedrich Merz will er "nicht weiter kommentieren".
Pünktlich zum Arbeitgebertag hat sich Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer im Rennen um den SPD-Vorsitz auf eine Seite geschlagen. "Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich Olaf Scholz in der Nachbarschaft als Hamburger Bürgermeister persönlich erlebt habe - und da hat er einen super Job gemacht", sagte der Bremerhavener Unternehmer in einem Interview dem "Handelsblatt" über den Finanzminister und Vizekanzler.
Damit erhält Scholz im Kampf um den Vorsitz der Sozialdemokraten prominente Wahlkampfhilfe durch die Stimme der deutschen Arbeitgeber. Scholz kandiert zusammen mit Klara Geywitz für den Chefposten. Die beiden treten in wenigen Wochen in einer Stichwahl gegen den früheren nordrhein-westfälischen Finanzminister Norbert Walter-Borjans und die Bundestagsabgeordnete Saskia Esken an.
Scholz und Kanzlerin Angela Merkel werden im Lauf des Tages zum Arbeitgebertag in Berlin erwartet. Der Abwärtstrend der deutschen Wirtschaft, die Debatte um eine Steuerreform sowie die jüngste Einigung der Großen Koalition auf einModell für eine Grundrente dürften besonders stark diskutiert werden. Kramer warnte die Union in dem Interview bereits vor weiteren Zugeständnissen an die SPD: "Die Union muss irgendwann auch den Konflikt mit der SPD aushalten und darf sich nicht nur deshalb immer mehr auf sozialdemokratische Politik einlassen, weil sonst der Koalitionsbruch droht."
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