Nach dem Regen
Die Bäume, glückliche Traufen,
verharren im Dunkel, nass
glänzen die schuppigen Leiber und ihre
Kronen verlängern den Rausch
um Blätter, Blätter und Schatten.
Erde, Geliebte
mit weichen, quellenden Brüsten,
ruht nach dem Kampf
leichten Körpers wie Schwimmer
und huldigt mit Farben dunklerer Lust
dem Unerschöpflichen,
der sie zitternd durchdrang,
überaus zärtlicher Regen!
Sie stillte ihn
und schöpft aus der Tiefe atmend Sturm,
in Mohn und Salbei gebadet,
er duftet in ihrem Hauch.
Die Schritte gehorchen nicht mir,
ich wandere
schmeichelnder Sohlen, Blätter wanken.
Das Korn ist süß
und wankt auf bläulichen Halmen,
so schläfert die Menge
die Zahl, die ihr milchig eigen;
doch wittert sie eine Regung der Luft,
erschauern die Grannen
wie Seide auf warmem Körper.
Da senkt aus dem Mittag
Sonne den glühenden Stachel
und schwellend, berstend vor Licht,
scheint die verlassene Erde
wie Honig erleuchtet.
Ludwig Greve
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