Der Morgen ist kühl, ein Regen von Gestern
ruht noch in den Pfützen - bald flieht er ins Licht.
Die Nächte sind stumm - wie zerstrittene Schwestern,
ich lauf durch die Straßen - und such ein Gesicht.
Die Dämmerung schiebt den Vorhang beiseite
und Amseln beginnen ihr Morgenkonzert.
Ein Trunkenbold misst die Länge und Breite
der Straße vorm Bäcker - da wird schon gekehrt.
Das Taglicht erscheint mit stechenden Lanzen,
es drängt mich aus meinen Gedanken zurück.
Ich hab nie versucht im Regen zu tanzen,
damit ich kein liebendes Würmchen erdrück ...
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Schön, einmal wieder etwas von dir zu lesen, Jonny.
Sehr schön, sehr empfindsam geschrieben. Überaus gelungen ist:
Zitat von Jonny im Beitrag #1
Die Nächte sind stumm - wie zerstrittene Schwestern,
Zitat von Jonny im Beitrag #1
Das Taglicht erscheint mit stechenden Lanzen,
Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)
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Hallo Jonny,
zunächst bin ich sehr froh, dass du mal wieder bei uns reinschaust. Wir vermissen dich hier.
Deine Gedanken im Regen finde ich ausgesprochen lesenswert, sie geben auch meine Melancholie wieder, die ich so oft verspüre. Du kannst Empfindungen so enorm gut beschreiben.
Hat mir wirklich sehr gefallen!
Sirius
Reset the World!
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Hallo Jörn,
danke dir - für Strophe drei ist mir noch nichts besseres eingefallen,
mal schaun, ich lasse es noch einmal an mir vorüberziehn.
Hallo Sirius,
ich bin in letzter Zeit so einfallslos wie ein Stuttgarter Stürmer vor einem Tor.
Manchmal denke ich, dass es vorbei ist mit der Schreiberei.
Oder fehlen mir nur die Reizüberflutungen?
Vielleicht muss ich mal die Reset - Taste drücken.
Wie auch immer - ich danke dir herzlich!
einen lieben Gruß an alle
Jonny
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...oder wie ein Hannoveraner Abwehrspieler vor dem gegnerischen Stürmer.
Meine Erfahrung ist: Kopf frei machen! Schlafen, Sport, Holz hacken, Erbsen zählen, Freundin küssen, ins Stadion (sic!) gehen, ganz was Anderes machen. Das Gedicht kommt, wann ES will. Nur ja nicht suchen, dann kommt es nie. Tarsächlich schreibe ich viel morgens, kurz nach dem Aufstehen, wenn der Rücken noch verspannt ist, die Zähne noch ungeputzt, die Blase noch voll. Das geht, weil der Kopf ist völlig leer. Und dann auch bald darauf die Blase.
LG, Jörn
Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)
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Oder auch: Kunst entsteht dort, wo sich etwas AUFSTAUT.
Auch nicht schlecht, leider nicht von mir.
Jörn
Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)
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