Als Kinder wollten wir in einem Baumhaus wohnen,
über uns Sonne - unter uns sorgenfreies Land.
da war noch nicht der Hunger nach den ganz großen Portionen,
wir waren glücklich mit ein paar Keksen in der Hand.
Schnell kam die Jugendzeit, mit ihr die vielen Fragen -
der erste Regen fiel auf ungeschützte Haut.
Noch immer lebten sie - die Bilder aus den Sonnentagen,
doch waren ihre Farben nicht mehr ganz so bunt und laut.
Die Jugend? Ihre Tage sind davon gegangen
und Leben fällte manche hohen, starken Bäume,
die Wünsche aus der Kindheit sind an Sternen aufgehangen.
Das Baumhaus stürzte - und unerreichbar wurden Träume ...
Jonny
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Ganz große Klasse, Jonny, dieses Baumhaus! Und so ist es ja auch, die schönen Jugendträume gehen dahin, das Leben nimmt uns sie und lässt uns dann mit anderen Träumen zurück, die ebenso unerreichbar scheinen.
Mich hat dein schönes Gedicht sehr an meine Jugend erinnert. Danke dafür!
Sirius
Reset the World!
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Träume hatte ich als Kind nicht, brauchte ich ja auch nicht, weil es gab keine Zeit, keine Ziele, keine Zukunft, keine Vergangenheit. Nur den Keks in der Hand oder - in meinem Fall: die Brausepulverstange mit extra viel Kunststoffweichmacher drum herum.
Es ist eine Krux: Man hat eine paar unbeschwerte Tage und den Rest des Lebens sehnt man sich danach zurück. Und schreibt schöne Gedichte darüber wie Deins, Jonny.
(Den drei zuckersüßen Nichten von gegenüber, die ich alle heiraten werde, wenn sie 18 sind, die mich dann aber nicht heiraten werden wollen, das wissen die jetzt schon, weil ich dann "voll alt" sein werde, denen schreie ich im Stillen öfters zu: "Genießt es, mein Gott, haltet es fest".)
Jörn
Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)
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Ach ja - die Jugendzeit...
Manchmal holt es einen wieder ein - da möchte man doch mal wieder eintauchen,
eintauchen in diese Unbeschwertheit, in diese herrliche Naivität, in diese Abenteuerlust, diese Entdeckungsfreude.
Mensch wo ist das alles hin, mich frisst der Alltag auf, dieser ewig triste Alltag, dieses warten auf das Wochenende,
auf den Urlaub. Dieses sich ewige im Kreis drehen.
Aber so geht es wohl jedem.
Lieben Dank euch, Sirius und Jörn!
Jonny
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Schöne und bewegende Zeilen, lieber Jonny. Auch wenn ich keine glückliche Kindheit und Jugend hatte, so gab es auch für mich einige unbeschwerte Momente und diese sind mir heilig.
Deine beschriebene Sehnsucht kann ich gut verstehen und ja, Alltag kann so gefräßig sein.
Mit Kindern ist es wohl noch ein bisschen anders. Ich habe neulich ein Lied aus meiner Kindheit gehört und ich habe vor Freude gelacht und geweint. Ich kann gar nicht sagen, was stäker war.
https://www.youtube.com/watch?v=QWwL2-Cw...lI&index=3&t=0s
Leogrüße
Schreiben macht schön.
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