Sag, warum findest du dein Alltagsleben leer und trist -
hast du zu lang dem Wanderzug der Vögel nachgeschaut,
schließt deine Augen, spürst den Flügelschlag auf deiner Haut,
denkst an die Zeit, in der du selber hoch geflogen bist.
Behalt die tiefen Augenblicke voller Melodie,
vergiss auch nie die alten Wünsche, jedoch lass sie gehn,
und wirst du irgendwann am Rand des letzten Weges stehn;
denk an die schönste Zeit - und du wirst fliegen - wie noch nie ...
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Hallo!
Ein schönes Gedicht! Ja. Vielleicht hat man ohne Bewusstsein zu träumen, geträumt. Wenn einem das Träumen plötzlich bewusst wird, kann der Alltag leer und trist vorkommen. Alles ist anders, als man gedacht hat.
Ich finde, es müsste „denk“ und „schließ“ heißen. Ich persönlich würde auch die Satzzeichen anders machen. Da Du jemanden brätst, wären Ausrufezeichen sinnvoll. Das erste Wort „Sag“ würde ich betont lesen, so dass Du gleich am Anfang einen Hebungsprall hast. Das ist interessant. Es ist mir aufgefallen.
So könnte es vielleicht auch aussehen:
Sag, warum findest du dein Alltagsleben leer und trist?
Hast du zu lang dem Wanderzug der Vögel nachgeschaut?
Schließ deine Augen! Spür den Flügelschlag auf deiner Haut!
Denk an die Zeit, in der du selber hoch geflogen bist!
Behalt die tiefen Augenblicke voller Melodie!
Vergess auch nie die alten Wünsche! Jedoch - lass sie gehn!
Und wirst du irgendwann am Rand des letzten Weges stehn,
denk an die schönste Zeit - und du wirst fliegen - wie noch nie!
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Hallo - und auf diesem Wege ein herzliches Willkommen, Dilemmaemma!
Anfangs hatte ich auch hinter den ersten beiden Zeilen ein Fragezeichen stehen.
Habe aber beide wieder herausgenommen, zum einen weil ich den zweiten Vers durchgehend geschrieben habe,
und zum anderen wollte ich den Text dadurch nicht überlasten.
Deine Version finde ich gut, aber mir erscheint das Lesen durch die vielen Frage - und Ausrufezeichen etwas zu laut.
Ich wollte es eher etwas leiser ausdrücken, entweder mit der Hand auf der Schulter des "anderen" oder vielleicht sogar
als eine Art Selbstgespräch.
Das zeigt wieder - und mir gefällt es - dass Verse mit verschiedenen Augen gelesen werden.
Zitat von Dilemmaemma im Beitrag #2
Vielleicht hat man ohne Bewusstsein zu träumen, geträumt. Wenn einem das Träumen plötzlich bewusst wird, kann der Alltag leer und trist vorkommen. Alles ist anders, als man gedacht hat.
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Ich lese deine Gedichte meistens als leises Selbstgespräch, Jonny, als ein stiller Einblick in deine Gedanken.
Es ist nicht einfach, deinen "Tipps" nachzugehen, wenn alles auf einen drückt, wenn oft selbst die stille Muße fehlt, über alles nachzudenken.
Aber deshalb hast du trotzdem einen wunderbaren Text hingelegt!
Sirius
Reset the World!
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Wie recht du hast.
Doch selbst dann, wenn die Zeit die Tür ein Stückchen öffnet, und man über dies und jenes beginnt nachzudenken;
man kommt nur so weit bis man vor seinen selbst erschaffenen Barrikaden steht.
Einer Mauer aus "das ist schon in Ordnung so".
Ich habe damit aufgehört.
Aber das ist schon in Ordnung so...
Ich danke dir, Sirius!
Jonny
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