Trotz Wirtschaftskrise und Staatshilfen
Konzerne schütten hohe Summen an Aktionäre aus
Der Coronakrise zum Trotz leisten sich Konzerne weltweit hohe Dividenden, zeigt eine Oxfam-Studie. Deutsche Firmen gingen besonders dreist vor.
CARLA NEUHAUS
Die Lufthansa ist ausnahmsweise ein Vorbild. Noch bevor die Airline um Staatshilfe bitten musste, hat sie im März die Dividende für Aktionäre gestrichen. Sie schüttet in diesem also kein Geld an ihre Anteilseigner aus. Das klingt selbstverständlich - ist es aber nicht. Denn trotz Staatshilfen und Kurzarbeit überweisen Konzerne in der Coronakrise enorme Summen an ihre Aktionäre. Zu diesem Schluss kommt die Nichtregierungsorganisation Oxfam jetzt in einer Studie.
Die 25 profitabelsten Unternehmen der Welt werden demnach in diesem Jahr 378 Milliarden Dollar an ihre Aktionäre ausschütten - mehr als sie 2020 mutmaßlich verdienen werden. Gemessen an den absoluten Zahlen liegen dabei zwar die großen US-Konzerne von Apple bis Walmart vorne. Die deutschen Unternehmen zeichneten sich jedoch besonders „durch Dreistigkeit und Maßlosigkeit aus“, schreibt Oxfam.
Als Beispiel nennt die NGO BMW. Der Autobauer hat in diesem Jahr 1,6 Milliarden Euro an Dividenden ausgezahlt - gleichzeitig aber Kurzarbeit eingeführt und sich öffentlich für eine staatliche Kaufprämie stark gemacht. BASF wiederum überweist Dividenden in Höhe von 3,4 Milliarden Euro, hat in Großbritannien aber eine Staatshilfe in Milliardenhöhe angenommen. Bayer will drei Milliarden Euro an seine Aktionäre zahlen, hat aber ebenfalls 670 Millionen Euro aus dem britischen Nothilfefonds kassiert.
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https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/t...s/26173670.html
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