Europa in der Erdgas-Falle
Die Energie-Industrie will mit Hilfe der Europäischen Union mehr als 100 Milliarden Euro in neue Erdgas-Infrastruktur investieren. Das könnte auch gelingen, weil die Gaslobby in Brüssel an der Netzplanung beteiligt wird. Wissenschaftler warnen nun, neue Projekte bedrohen das Erreichen der Klimaziele.
Überall in Europa planen und bauen Regierungen und Energie-Konzerne neue Erdgas-Infrastruktur. Allein in Deutschland könnten so neue Projekte entstehen, deren Kosten sich auf rund 14 Milliarden Euro summieren. Dazu gehören die Pipelines Nord Stream 2 und Eugal sowie mehrere Flüssiggasterminals, die an der Nordseeküste geplant sind. Damit liegt Deutschland knapp hinter dem europaweiten Spitzenreiter Großbritannein (15,67 Milliarden Euro).
Dabei sind die Klimaziele der Europäischen Union und ihrer Mitgliedsstaaten eindeutig: Bis zum Jahr 2050 soll die Klimaneutralität erreicht werden und die Erwärmung soll gemäß des Pariser Klimaabkommens auf maximal zwei Prozent begrenzt werden. Doch Wissenschaftler warnen, mehr Erdgas gefährde das Erreichen dieser Ziele. “Wir müssen so schnell wie möglich damit aufhören, fossile Energieträger zu verbrennen”, sagt der Kandidat für den Vorsitz des Weltklimarates IPCC, Jean-Pascal van Ypersele zu Investigate Europe. Und die Klimaökonomin des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Claudia Kemfert, sagt: ”Jede Investition in fossile Infrastruktur, dazu gehören Erdgas-Pipelines und Flüssiggasterminals, wird eine verlorene Investition sein.” Warum werden dennoch Milliarden in Erdgas-Projekte investiert?
Weiterlesen:
https://www.investigate-europe.eu/de/2020/gas-investitionen/
Reset the World!
Beiträge: | 27.113 |
Registriert am: | 02.11.2015 |
Ein eigenes Forum erstellen |